Triumphzug für Deutsch-Rapper Casper beim Konzert in Wien

Beherrscht die große und die kleine Bühne: Casper vergangenes Jahr beim Frequency-Festival in St. Pölten.
Konzertkritik: Casper verwandelte das Wiener Gasometer am Samstag in einen Hexenkessel.

Seid ihr gut drauf?" erkundigte sich Casper zu Beginn seiner Wien-Show Samstagabend. Er hätte nicht zu fragen brauchen: 3200 Fans im ausverkauften Gasometer brüllten und kreischten das "Ja" zur Bühne hin und waren bereit, zwei Stunden lang zu hüpfen, zu tanzen und zu singen. Von Anfang an zeigten sich die Wiener textsicher, kannten jedes Wort von jedem Song – egal, ob es Single-Hits wie "Im Ascheregen" und "So Perfekt", oder Alben-Tracks wie "Der Druck steigt" und "20 QM" zu schmettern galt.

Ohne Skandale und Tabu-Brüche hat sich der 31-jährige Deutsch-Amerikaner Benjamin " Casper" Griffey in den letzten Jahren überraschend zu einem der Acts entwickelt, der dem Deutsch-Rap nach der Welle von karrieregeilen Provokateuren wie Sido und Bushido neue Impulse gibt.

Hexenkessel

Das macht er mit einer explosiven Mischung aus Rock und Hip-Hop, die er immer mit ein paar poppigen Hooklines kombiniert. Und er macht es mit genauso einfühlsamen wie intelligenten Raps und einer dynamischen Bühnenpräsenz, die streng aufs Publikum gerichtet ist. So kommunizierte Casper auch im Gasometer permanent mit seinen Fans.

Er ließ sie das Klatschen üben, wenn es mit dem Rhythmusgefühl haperte, "Happy Birthday" für den Gitarristen singen, oder den Typen im Eminem-Shirt in der hintersten Reihe am Balkon wissen, dass er auch ihn sehr wohl sieht. Und unten im Hexenkessel am Steh-Parkett wurde das Konzert ohnehin von Anfang an wie ein Triumphzug gefeiert.

KURIER-Wertung:

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