Triumph für Tabak-Film bei österreichischem Filmpreis

22. Bei der Gala zum Österreichischen Filmpreis 2014, die erstmals im niederösterreichischen Grafenegg stattfindet, wird "Deine Schönheit ist nichts wert" als bester österreichischer Film ausgezeichnet. Regisseur Hüseyin Tabak wird auch für die beste Regie und das beste Drehbuch geehrt. Beste Darstellerin ist Maria Hofstätter für ihre Rolle in Ulrich Seidls "Paradies: Glaube", Gerhard Liebmann ist in "Blutgletscher" bester Hauptdarsteller.
Bei der Gala in Grafenegg wurde "Deine Schönheit ist nichts wert" mit vier Preisen bedacht.

Eine Landpartie hat am Mittwochabend die heimische Kinoszene unternommen: Erstmals fand die Gala für den Österreichischen Filmpreis nicht in Wien, sondern im niederösterreichischen Grafenegg statt. Im dortigen Auditorium konnte Regisseur Hüseyin Tabak mit seinem Werk "Deine Schönheit ist nichts wert" triumphieren und vier der von VALIE EXPORT gestalteten Statuetten mit nach Hause nehmen.

Das Drama, für das sich der aus dem deutschen Bad Salzuflen stammende Deutsch-Kurde von der schwierigen Kindheit seiner Mutter inspirieren ließ, wurde als bester Film, für die Regie, das Drehbuch und die Musik geehrt. Tabak, der einst zum Studium an der Filmakademie nach Wien gekommen war, zeigte sich als "Filmasylant" gerührt von der Würdigung durch die Kollegen. "Ich bin sehr, sehr stolz, dass ich zu euch hier gehöre", zollte Tabak den rund 1.100 Gästen im feierlichen Ambiente Respekt, das sich mittlerweile deutlich von den hemdsärmeligen Anfängen im Wiener Odeon vor vier Jahren entfernt hat.

Horrorfilm ausgezeichnet

Zu den weiteren Gewinnern des Abends zählte der alpine Horrorfilm "Blutgletscher" von Regisseur Marvin Kren, der genrebedingt nicht nur für Ton und Maske, sondern mit Gerhard Liebmann auch die Trophäe für den besten Darsteller einheimsen konnte. "So geil!", zeigte sich dieser überrascht. Als beste Darstellerin wurde hingegen eine glückliche Maria Hofstätter für ihre Rolle in Ulrich Seidls "Paradies: Glaube" ausgezeichnet.

Triumph für Tabak-Film bei österreichischem Filmpreis
"Österreichischer Filmpreis 2014 im ORF", Zehn ORF-kofinanzierte Filme mit 28 Nominierungen in 12 Kategorien bei den Austro-Oscars vertreten Zum vierten Mal wurde heuer der Österreichische Filmpreis vergeben. Am 22. Jänner 2014 fand die festliche Gala der Akademie des Österreichischen Films im niederösterreichischen Grafenegg statt, die ? unter der neuen Präsidentschaft von Stefan Ruzowitzky und Ursula Strauss ? die begehrten Austro-Oscars für herausragende Leistungen des vorangegangenen Filmjahres verlieh. Der ORF ist nicht nur mit zehn im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens konfinanzierten Filmen vertreten, die auf insgesamt 28 Nominierungen in 12 Kategorien kommen, sondern fungiert auch heuer wieder als wichtiger Medienpartner. Neben umfassender aktueller Berichterstattung in TV, Radio und online bieten ORF eins, ORF 2 und ORF III Kultur und Information an insgesamt zwei Abenden ? am Mittwoch, dem 22., und Donnerstag, dem 23. Jänner ? einen themenaffinen Programmschwerpunkt.Im Bild: Karl Markovics, Preisträger SENDUNG: ORF eins - DO - 23.01.2014 - 22:00 UHR. - Veroeffentlichung fuer Pressezwecke honorarfrei ausschliesslich im Zusammenhang mit oben genannter Sendung oder Veranstaltung des ORF bei Urhebernennung. Foto: ORF/Günther Pichlkostner. Anderweitige Verwendung honorarpflichtig und nur nach schriftlicher Genehmigung der ORF-Fotoredaktion. Copyright: ORF, Wuerzburggasse 30, A-1136 Wien, Tel. +43-(0)1-87878-13606
Daneben zeigten die Mitglieder der Akademie bei ihrer anonymen Abstimmung auch ein Herz für künstlerische Experimente, indem sie Gustav Deutschs filmische Belebung des Werks von Edward Hopper, "Shirley - Visions of Reality", mit drei Auszeichnungen (Kamera, Szenenbild und Kostüme) bedachten. Als bester Dokumentarfilm und in der Kategorie Schnitt wurde schließlich "Meine keine Familie" von Regisseur Paul-Julien Robert gewürdigt, der sich mit seiner Vergangenheit als Kind in Otto Muehls Kommune Friedrichshof auseinandersetzt. Zum besten Kurzfilm wurde Florian Pochlatkos "Erdbeerland" gekürt.

Spielmann-Film geht leer aus

Eine herbe Enttäuschung setzte es hingegen für die beiden Erfolgsregisseure Götz Spielmann und Antonin Svoboda. Weder Spielmanns Familienkammerspiel "Oktober November" noch Svobodas Filmbiografie "The Strange Case of Wilhelm Reich" konnte eine der je fünf Nominierungen in einen Preis ummünzen. Ebenso leer ging Anja Salomonowitz' Dokumentarfilm "Die 727 Tage ohne Karamo" über binationale Ehen aus.

"Wir haben wieder einmal Schwarmintelligenz bewiesen", zeigte sich Oscar-Preisträger Stefan Ruzowitzky als neuer Co-Präsident der Akademie des Österreichischen Films zufrieden mit der Wahl der Mitglieder. Diese umgarnte indes Schauspieler Karl Markovics mit nonchalantem Charme als Gastgeber des Abends im Ruralen. Im kommenden Jahr soll Grafenegg allerdings nicht mehr der Ort der Gala werden, kündigte Präsident Ruzowitzky ungeachtet der positiven Resonanz im APA-Gespräch an.

Die Gewinner in den 14 Kategorien:

Bester Spielfilm
"Deine Schönheit ist nichts wert!"; Regie: Hüseyin Tabak

Bester Dokumentarfilm
"Meine keine Familie Regie": Paul-Julien Robert

Beste Regie
"Hüseyin Tabak Deine Schönheit ist nichts wert"

Beste Darstellerin
Maria Hofstätter, "Paradies: Glaube"

Bester Darsteller
Gerhard Liebmann; "Blutgletscher"

Bestes Drehbuch
Hüseyin Tabak; "Deine Schönheit ist nichts wert"

Bester Kurzfilm
"Erdbeerland"; Florian Pochlatko

Beste Kamera
Jerzy Palacz Shirley - "Visions of reality"

Bestes Kostümbild
Julia Cepp Shirley - "Visions of Reality"

Beste Maske
Susanne Weichesmiller, Roman Braunhofer; "Blutgletscher"

Beste Musik
Judit Varga; "Deine Schönheit ist nichts wert"

Bester Schnitt
Oliver Neumann; "Meine keine Familie"

Bestes Szenenbild
Gustav Deutsch, Hanna Schimek Shirley - "Visions of reality"

Bester Ton
Dietmar Zuson, Nils Kirchhoff, Philipp Kemptner, "Blutgletscher"
Bernhard Maisch

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