Trenklers Tratsch: Wenn man es mit der Wahrheit nicht genau nimmt

Trenklers Tratsch: Wenn man es mit der Wahrheit nicht genau nimmt
Die Wienbibliothek legt Heinz Conrads eine Begrüßung in den Mund, die er nie verwendet hat. Und die Albertina manipuliert ein Foto.

Klaus Albrecht Schröder, der Direktor der Albertina, hatte es im Frühjahr 2020 nicht gerade einfach. Er wollte die Dependance im Künstlerhaus mit Trara eröffnen – und dann vereitelte die Pandemie jedes Fest. Damals entstand ein Foto, das die Albertina bei Rupert Steiner in Auftrag gegeben hatte: Es zeigt die frisch renovierte Fassade in der Dämmerung; der „Albertina modern“-Schriftzug leuchtet heraus.

Dieses Foto taucht weiterhin in Medien auf. Aber manipuliert: Die Albertina erneuert einfach die Plakate bzw. Ankündigungen auf dem Dreiecksständer im Vordergrund. Die Montage wurde jedoch nicht kenntlich gemacht. Weil man wohl angenommen hat, dass niemand den Wahrheitsgehalt des Fotos hinterfragt. Allerdings hat sich die Fassade verändert: Die „Künstlerhaus Vereinigung“, die im Obergeschoß residiert, hat ihren roten Schriftzug höher platziert.

Natürlich gibt es gravierendere Probleme. Dennoch: Gerade eine wissenschaftliche Anstalt öffentlichen Rechts sollte Bildmanipulationen ausweisen. Und nicht Inhalte aus den Jahren 2020 und 2022 zu einem Fake zusammenfügen.

 

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