Trenklers Tratsch: Vom gleichen Schlag wie Kay Voges
Anfang Februar, so heißt es, will Veronica Kaup-Hasler die neue Intendanz für die Wiener Festwochen bekannt geben. Denn der von ihr zunächst freihändig bestellte, mit wenig Fortune agierende Christophe Slagmuylder kehrt vor der Zeit zurück in seine Heimatstadt Brüssel. Doch „im Binnenimperium der Wiener Kulturstadträtin“ dürfte der Nachfolger, glaubt man der Illustrierten News, schon gefunden worden sein.
Und auch Ihr Tratschpartner hat die Kunde bereits vernommen: Matthias Lilienthal, kürzlich 63 Jahre alt geworden, stehe vor der Designierung. Der aus Berlin gebürtige Regisseur hatte zuletzt, bis zum Sommer 2020, für gerade einmal fünf Jahre die Münchner Kammerspiele geleitet. Danach beantragte er Arbeitslosengeld und verschwand in der Versenkung. Er ist vom gleichen Schlag wie der von Kaup-Hasler bestellte Volkstheaterdirektor Kay Voges: Er macht Programm für die Kritiker von Theater heute (die Kammerspiele wurden 2019 und 2020 zum „Theater des Jahres“ gewählt), aber gegen das angestammte Publikum. Dementsprechend gingen in den „Jammerspielen“ die Besucherzahlen zurück ...
Nach dem unfreiwilligen Ende von Lilienthal in München fischte Voges eifrig aus dessen Personalpool – darunter den Dramaturgen Christoph Gurk, der nun das Gegenkulturhauptstadtprogramm 2024 in St. Pölten („Tangente“) macht, und das Ensemblemitglied Samouil Stoyanow.
Aus dem Kulturstadträtinnenbüro gab es zu den Gerüchten keinen Kommentar. Sollten sich diese tatsächlich bewahrheiten, dürfte es in Wien ab dem Mai 2024 noch mehr des Gleichen geben. Auf ein Gespräch mit Brigitte Fürle – die 1960 geborene Wienerin kennt das Festival sehr gut und würde extrem viel Erfahrung mitbringen – verzichtete Veronica Kaup-Hasler jedenfalls generös.
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Kein Gerücht ist, dass Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer neue Mitglieder für den Beirat des Hauses der Geschichte Österreich bestellt hat: Auf Alaida Assmann und Oliver Rathkolb, den bisherigen Vorsitzenden, folgen Johannes Feichtinger (Akademie der Wissenschaften) und Maria Fritsche. Für Rathkolb, der eine kritisch-schützende Hand über Direktorin Monika Sommer gelegt hatte, geht der turnusmäßige Wechsel in Ordnung. Auch Wissenschaftsminister Martin Polaschek besetzte neu: Auf Walter Hütter und Daniele Wagener folgen Denise Tonella und Harald Biermann; wiederbestellt wurde jedoch Ex-Landeshauptmann Franz Schausberger als Vertreter der Bundesländer.
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