Trenklers Tratsch: Das Theater ums Volkstheater ohne Volk

Juni 2019: Veronica Kaup-Hasler bestellt Kay Voges, der von einer Volksbühne träumte
Die Leitung wurde ausgeschrieben. Aber die Kulturpolitik hat keine Idee, was das renovierte Haus leisten soll

Eigentlich hätte man sich Mitte August, nach der Bekanntgabe von Volkstheaterdirektor Kay Voges, Wien im Sommer 2025 zu verlassen, einen Diskussionsprozess erwarten dürfen. Darüber, was das Volkstheater in Hinkunft sein soll. Ein Abklatsch des Burgtheaters? Ein von Fachleuten gelobtes Sprungbrett für Theatermenschen aus Deutschland? Ein Gastspielhaus für eingekaufte Acts und Kabarettisten? Eine zusätzliche Konzertarena? Oder ein Haus für die kulturaffine Mittelschicht, die klassisches Theater – darunter auch leichte Stoffe – mag, aber nicht eine Abfolge von Experimenten?

Sprich: Was bedeutet Volkstheater in der heutigen Zeit? Sollte die Leitung einen Spielplan erstellen, mit dem das frisch renovierte Haus gut ausgelastet ist? Oder darf sie dekonstruktiv arbeiten, weil Kartenerlöse ohnehin überbewertet sind?

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