Tolle Bands, abenteuerliches Gedränge

Tolle Bands, abenteuerliches Gedränge
Da FM4-Fest fand heuer mit Ja, Panik, The Hidden Cameras, The Notwist und Fettes Brot in der Ottakringer Brauerei statt.

Minus acht Grad! Wenn das FM4-Geburtstagsfest noch in der Arena stattfinden würde, würde man jetzt trotzt Fünffach-Schichtung im Outfit bibbern. Aber heuer, mit Verlegung des Events in die Ottakringer-Brauerei, ist es wohlig warm. Und das liegt nicht nur an der neuen Location, sondern auch am spannenden Musik-Programm.

Das beginnt mit Ja, Panik, die ihr kommenden Freitag erscheinendes Album „Libertatia“ vorstellen. Live interpretieren die in Berlin lebenden Burgenländer diese Synthie-Pop-Platte mit mehr Gitarren, so dass auch Songs wie „Antananarivo“ und „Dance The ECB“ perfekt zwischen ältere Hits wie „Alles hin, hin, hin“ passen.

Sänger Andi Spechtl ist ein Frontmann, der es in Blässe und Charisma lässig mit britischen Konkurrenten aufnehmen kann. Mit der Aura des entrückten Denkers, gibt er auch den tanzbaren Songs das Flair von Sehnsucht und Verlorenheit. Und obwohl Ja, Panik dynamisch in den Abend starten, können sie sich im „Wohnzimmer“ der Brauerei nicht so recht durchsetzen. Zu sehr wuseln die Massen herum, im Bestreben, sich in der neuen Location zu orientieren.

Überraschung

Das hat sich bei The Hidden Cameras, den Arcade Fire von Toronto, gelegt.

Das Musikerkollektiv um Sänger Joel Gibb legt einen beachtenswerten Auftritt hin. Dazu kommen später The Notwist und S O H N. Und als Überraschung legen im „Keller“ Fettes Brot – getarnt als „Schwule Mädchen Sound System“ – Old-School-Klassiker auf.

Liebevoll ist das Fest gestaltet, mit diesem WG-Konzept und Veranstaltungsräumen wie „Badezimmer“, „Küche“ und der „Wohnzimmer“-Hauptbühne, in dem der Eiffelturm-Charme der Brauerei-Konstruktion mit Kristallkronleuchtern kontrastiert wird.

Getrübt wird die Freude an der neuen Location von einer chaotischen Besucherstrom-Regelung. In den engen Gängen und auf den Wendeltreppen gibt es abenteuerliches Gedränge und Menschen-Staus. Deshalb werden Zugänge zu den Räumen gesperrt, wenn die überfüllt sind. Nicht wenige der 3000 Fans bleiben so vor Stiegen-Aufgängen und in der Zwischenebene hängen und verpassen den Großteil des tollen Live-Angebotes, für das sie bezahlt haben.

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