Nun dürfte zumindest in einer Angelegenheit eine Art Burgfrieden gefunden worden sein – wenn auch ein wackeliger, der mit Polizeipräsenz und politischer Intervention zusammengehämmert wurde.
Manker habe demnach akzeptiert, die jeweils zehn Personen einzulassen, die ihre Karten bei Südbahnhotel Kultur gekauft haben. Diese Tickets waren zuletzt der Brandbeschleuniger im Streit um „Alma“: Die Südbahnhotel Kultur pochte darauf, diese Regelung vertraglich fixiert zu haben. Manker bestritt dies: Die GmbH habe „illegal Karten verkauft“ und „sich das Geld einfach eingesteckt, ohne uns etwas davon zu geben“. Er wollte die Besucher nicht einlassen.
Zur Durchsetzung ihrer Interessen entsandte die Südbahnhotel Kultur am Donnerstag zehn Securities, über die sich wiederum Manker empörte.
Am Freitag ging der Streit weiter. Es kam zu Beschimpfungen, Handgreiflichkeiten und einer Beinahe-Räumung durch die Polizei.
Nun aber sollen Besprechungen und eine „ein bisschen schärfer formulierte“ eMail des Bürgermeisters Hermann Doppelreiter (ÖVP) zur Deeskalation beigetragen haben, hieß es vonseiten der Südbahnhotel Kultur und des Bürgermeisters. Beide Security-Entouragen seien am Samstagabend abgezogen.
Dies erklärte auch eine Aussendung, die am Sonntagvormittag versandt wurde und die vorderhand wenig deeskalierend klang: Darin erklärte die Südbahnhotel Kultur Paulus Manker zum „Fall für die Behörden“: Die „zivil- und strafrechtlichen Angelegenheiten mit Manker und seinen dubiosen Praktiken, die mit Kunst und Kultur rein gar nichts zu tun haben, werden die Gerichte klären“, hieß es darin. Die Betreiber warfen Manker „permanente Rechtsverletzungen“ vor.
Dieser wiederum hatte schon im Vorfeld Vertragsverletzungen seitens des Betreibers beklagt. Die „Alma“-Premiere musste verschoben werden, man steht einander vor Gericht gegenüber.
„Ermöglichen“
Zugleich wolle die Südbahnhotel Kultur aber „die Aufführungen weiterhin ermöglichen und sogar unterstützen“, hieß es in der Aussendung weiter. Denn „dieser Kulturgenuss darf weder den Akteuren noch dem Publikum vorenthalten werden“. Man respektiere die herausragenden Leistungen der Künstler und freue sich über das große Interesse des Publikums.
Fünf verbliebene „Alma“-Vorstellungen sollen nun, hofft Doppelreiter laut APA, „problemlos“ über die Bühne gehen.
Aber auch danach wird es wohl nicht wieder ruhig am Semmering: Ab 8. September will Manker seine Inszenierung der „Letzten Tage der Menschheit“ im Südbahnhotel zeigen.
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