Thomas Bernhards "Heldenplatz": Das Heute der damaligen Zeit

Robert Schuster (Julia Franz Richter im karierten Mantel) schaut bloß zu: Seine wichtigsten Passagen werden von einem grotesken Chor skandiert und gesungen.
Grelle Neuinterpretation von „Heldenplatz“ am Grazer Schauspielhaus - mit sehr starkem Beginn

In Graz müsse niemand gewesen sein. Denn in Graz sei, so Frau Zittel, den Herrn Professor Schuster zitierend, der Stumpfsinn zu Hause. Herta, das naive Hausmädchen, ist dennoch wehmütig. Denn der Herr Professor wollte sie doch einmal mitnehmen nach Graz. Und nun hat er sich das Leben genommen.

Die Suaden über das „Nazinest“ Graz: Sie sind der Running Gag von „Heldenplatz“. Mithin ist es völlig unverständlich, warum dieses Stück von Thomas Bernhard, mit dem Claus Peymann 1988 als Burgtheaterdirektor einen veritablen Skandal initiiert hatte, nie in Graz zu sehen war. Es brauchte erst die Nacherzählungen vor 14 Monaten zum 30-Jahr-Jubiläum der Uraufführung.

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