Kafkas "Verwandlung" als One-Man-Show

Alexander Waechter erfüllt sich mit dem reanimierten Theater am Schwedenplatz einen Herzenswunsch.
Das neu eröffnete Theater am Schwedenplatz startet mit Kafkas "Verwandlung" als One-Man-Show.

Franz Kafkas "Verwandlung" als One-Man-Show ist die gelungene Premiere im neu eröffneten Wiener Theater am Schwedenplatz. Schauspieler Alexander Wächter, den meisten noch als "Franzi" aus der ORF-Serie "Ein echter Wiener geht nicht unter" bekannt, hat in das alte Haus am Franz Josefs Kai 21 viel Herzblut gesteckt. "Wer heute ein Theater aufsperrt , ist wahnsinnig", so das langjährige Ensemblemitglied des Theaters in der Josefstadt vorab. Der Aufwand hat sich jedoch gelohnt.

Bei der Eröffnung am Dienstagabend ist der Saal voll und das Publikum begeistert. In knapp 90 Minuten gibt Wächter alle Rollen aus Kafkas bekanntester Erzählung "Die Verwandlung" zum Besten. Mit kaum merkbarem, aber umso wikungsvollerem körperlichen Einsatz, erzählt er die Geschichte von Gregor Samsa, der sich über Nacht zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt. Wenn Wächter in Fahrt kommt, hängt das Publikum an seinen Lippen.

Auch das Bühnenbild ist interessant. Briefe hinter Fenstern, die in Form eines riesigen Kreuzes gehängt sind. Erlösung inklusive. Eine Tafel zeigt den Grundriss der Wohnung von Familie Samsa, die offensichtlich exakt Kafkas ehemaliger Wohnung in Prag entspricht. Im Foyer sind außerdem Zeichnungen des Autors zu sehen. Ein gelungener Abend. Auf die nächsten Premieren darf man gespannt sein.

INFO: Theater Franz Josefs Kai 21, "Die Verwandlung" von Franz Kafka. Weitere Vorstellungen: Dienstag bis Samstag, bis Ende Mai.

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