Unterschiedliches Paar
In der Serie ist Julian Loomans Figur Max der „Einheimische“, obwohl er Münchner ist. Rhys’ Miranda kommt in der ersten Folge eigentlich nur für einen Sondereinsatz nach Spanien, der geht schief und ihre Londoner Chefin nutzt die Chance, die ungeliebte, übereifrige Mitarbeiterin bei den spanischen Kollegen „anzubringen“. Sie und Max werden zu einem Ermittlerteam, das seine Dynamik aus der Unterschiedlichkeit zieht.
Denn Max hat sich schon sehr vom südländischen Laissez-Faire anstecken lassen, während Miranda sehr ernsthaft und auch ein bisschen verklemmt ist. Ein wenig erinnert sie dabei an den britischen Polizisten, der in der Serie „Death in Paradise“ auf eine karibische Insel versetzt wird und dort alles hasst vom Sand bis zum Gecko, der sein unfreiwilliger Mitbewohner ist.
Kein Vorwissen nötig
„The Mallorca Files“ ist eine jener Serien, die immer mehr zur Mangelware werden: Wo man sich nach einem Arbeitstag einfach mal ohne schlechtes Gewissen nur eine einzige Folge anschauen kann. Und zufrieden einschläft, weil alles aufgelöst wurde. „Man muss sich nicht besonders konzentrieren, damit man nichts verpasst. Man kann sich einfach zurücklehnen und einen kleinen Mini-Urlaub vor dem Fernseher haben“, analysiert Rhys. Man braucht auch kein großes Vorwissen. Das erweist sich gerade bei der dritten Staffel, die nun erstmals bei Amazon Prime zu streamen ist, als Vorteil: „Wir wollten, dass alle, die jetzt bei Amazon auf die ,Mallorca Files’ stoßen, gleich hineinfallen können. Es gibt keinen Handlungsbogen, der sich über die Staffeln zieht, den man kennen muss“, sagt Rhys. Und Looman scherzt: „Wenn es einem gefällt, kann man ins Archiv gehen und sich anschauen, wie wir sechs Jahre jünger ausgesehen haben.“
Im Haifischbecken
Auf die Frage, was die Seherinnen und Seher in der dritten Staffel nun erwartet, antwortet Rhys: „Mehr vom selben“. Das wäre normalerweise keine sehr gute Verkaufsstrategie, aber bei einer Serie wie dieser legen Fans Wert auf Vertrautes. Weil aber durch den neuen Kooperationspartner Amazon Prime mehr Budget für die BBC-Produktion im Spiel war, „ist alles ein bisschen größer, ein bisschen epischer, und wir haben ein paar schicke neue Spielzeuge bekommen, ein Speedboat zum Beispiel“, erzählt Rhys.
Das sei auch die Action-Erfahrung des Drehs, an die sie am liebsten zurückdenkt: „Man sieht es sogar am Bildschirm. Meine Figur dürfte eigentlich nicht soviel lächeln, aber ich fand es einfach zu toll, das Boot zu steuern.“ Looman hat ein ähnliches Erlebnis: Er schwimmt schon in der ersten Folge in einem Hai-Aquarium: „Ja, sie haben mir gesagt, die Haie wurden gerade gefüttert. Es ist trotzdem seltsam, wenn so ein Hai auf dich zuschwimmt“, erzählt der österreichische Schauspieler, den manche von einer anderen Balearen-Insel kennen: Er spielte Johann Gudenus in der Verfilmung der „Ibiza-Affäre“ 2021.
Urlaub
Machen die beiden denn noch Urlaub auf Mallorca, oder ist die Insel jetzt für Arbeit reserviert? Looman: „Wir kommen gern her, aber wir sagen es niemandem, sonst müssten wir jeden Tag jemanden, den wir durch die Serie kennengelernt haben, treffen und der Urlaub ist vorbei.“
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