Tänzerin wirft Snoop Dogg Vergewaltigung vor: Anklage

Shizzl = unnützer Kram, den man bei sich hat, meint Langenscheidt. Snoop Dogg-Fans kennen diese Art der Sprache schon länger. Die Phrase "fo shizzle ma nizzle" ist aber wesentlich älter und ist eine Bastardisierung von "for sure mah nigga" - was sinngemäß bedeutet: Ich bin vollkommen einer Meinung mit dir, mein Afroamerikanischer Bruder.
Die Frau berichtet von erzwungenem Oralsex in einer Toilette. Der Rapper sieht "Goldgräberinnen" am Werk.

Eine Frau hat in den USA Klage wegen Vergewaltigung gegen den Rapper Snoop Dogg eingereicht. In der Zivilklage, die am Mittwoch bei einem Bundesgericht in Los Angeles eingereicht wurde, warf die anonyme Klägerin dem Musiker vor, sie 2013 am Rande eines Vorsprechens missbraucht zu haben. Demnach stand sie zu der Zeit als Tänzerin für den Künstler und andere Rapper auf der Bühne.

Nach Hause gefahren

Die Klage richtete sich auch gegen Bishop Don "Magic" Juan, der mit bürgerlichem Namen Donald Campbell heißt und als "spiritueller Berater" von Snoop Dogg bezeichnet wurde. Nach einem Abend in Snoop Doggs Studio im Mai 2013 hatte Campbell ihr demnach angeboten, sie nach Hause zu bringen. Stattdessen fuhr er sie aber in seine eigene Wohnung gefahren, wo sie "erschöpft eingeschlafen" war. In den frühen Morgenstunden habe Campbell sie zu Oralsex gezwungen.

Erneutes Vorsprechen

Anschließend habe er sie erneut für ein Vorsprechen zu dem Studio gebracht, wo Snoop Dogg gerade eine Fernsehshow drehte. Sie habe dem nur "in der Hoffnung" zugestimmt, dass es ihre "Karriere vorantreibt".

"Widerwillig gefügt"

Als sie im Studio angekommen war, habe sie sich schlecht gefühlt und sei auf die Toilette gegangen. Laut Klage nutzte Snoop Dogg die Gelegenheit, um die Tür zur Toilette zu öffnen, wo er sie zum Oralsex zwang. "Die Klägerin geriet in Panik und hatte schreckliche Angst", hieß es in der Klage dazu. Sie habe sich "an die kriminelle Vergangenheit des Beklagten erinnert" und sich "widerwillig gefügt".

Vergleich gescheitert

Die Frau fordert Schadensersatz in nicht genannter Höhe. Das Promiportal "TMZ" berichtete, dass der Rapper die Vorwürfe bestreitet. Nachdem eine private Mediation zwischen den beiden Parteien gescheitert war, verkündete Snoop Dogg am Mittwoch auf der Plattform Instagram, dass "die Saison der Goldgräberinnen begonnen hat". "Seid vorsichtig", riet er seinen Fans in der Nachricht, die von Emojis begleitet wurde, die einen Polizisten, einen Richter und eine Tasche mit Geld darstellten.

Vom Gangster zum Football-Moderator

Der als Calvin Broadus Jr. in der Nähe von Los Angeles geborene Snoop Dogg ist bereits mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt geraten, unter anderem durch Verurteilungen wegen Drogen- und Waffendelikten. Der Rapper wurde 1993 eines Tötungsdelikts angeklagt, jedoch freigesprochen. In den vergangenen Jahren bemühte sich Snoop Dogg um ein harmloseres Image. Er soll am Sonntag (Ortszeit) beim Finale der American Football-Liga NFL, dem Super Bowl, auftreten. Dabei handelt es sich um eines der am meisten beachteten TV-Ereignisse der Welt.

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