„Sunset Boulevard“ in Baden ist ein Erfolg
Von Markus Spiegel
Kritik. Die Qualität der Inszenierungen am Stadttheater Baden können unterschiedlicher kaum sein. Dieses Mal kann Intendant Michael Lakner mit dem Musical „Sunset Boulevard“ von Andrew Lloyd Webber, nach dem gleichnamigen Film von Billy Wilder mit Gloria Swanson und William Holden aus dem Jahre 1950, einen beachtlichen Erfolg verbuchen. Buch und Libretto stammen von Don Black und Christopher Hampton.
Das Musical hatte seine Uraufführung 1993 in London und erhielt etliche Auszeichnungen, auch als „Bestes Musical“ und für Glenn Close als „Beste Schauspielerin“ (Broadway) in der Rolle der Norma Desmond, einem alternden, exzentrischen Filmstar, die sich in einen jungen Drehbuchautor verliebt. Zwei Songs, die von allen Popdiven, Barbra Streisand abwärts gesungen werden, bleiben im Gedächtnis : „With One Look“ und „As We Never Said Goodbye“. Im deutschen Sprachraum wurde das Werk, das als letzter großer Hit von Lloyd Webber angesehen wird, oft inszeniert. In der Hauptrolle brillierten Helen Schneider, Pia Douwes und Daniela Ziegler.
In Baden spielt die ausgezeichnete Maya Hakvoort diesen Part und zieht alle Register ihres Könnens, sowohl schauspielerisch als auch stimmlich. Den jungen Schriftsteller Joe Gilles gibt der fesche Lukas Perman, den man sicher als Idealbesetzung bezeichnen kann, zumal sein „Bühnenalter“ ihn noch jünger aussehen lässt. Nach einem eher verhaltenen ersten Teil, kann er im 2. Akt mit Vitalität und Spielfreude überzeugen.
Regisseur Andreas Gergen kennt „Sunset Boulevard“ sehr genau. Eine wunderbare Idee sind lebende Oscar-Statuetten, die von ihm einfallsreich im Musical eingesetzt werden. Die Ausstattung von Christian Floeren ist klug konzipiert. Die symphonische Partitur wird von Andjelko Igrec sauber umgesetzt.
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