Regisseurinnen bekommen weniger Geld für ihre Kinofilme

Regisseurinnen bekommen weniger Geld für ihre Kinofilme
Besonders die Förderung nach Filmbudgethöhe durch den Deutschen Filmförderfonds benachteilige Frauen.

Frauen in der deutschen Filmbranche machen aus wenig viel. Zu diesem Fazit gelangen Medienforscher der Uni Rostock in ihrer Studie "Wer dreht deutsche Kinofilme? Gender-Report 2009-2013". Laut der Leiterin der Untersuchung, Elizabeth Prommer, sind Regisseurinnen im deutschen Kinofilm deutlich unterrepräsentiert. Zudem bekämen sie deutlich weniger finanzielle Förderung als ihre männlichen Kollegen.

Nur jeder fünfte deutsche Spielfilm sei in dem untersuchten Zeitraum von einer Frau inszeniert worden. Doch die Qualität stimme: "Von Frauen inszenierte Filme gewinnen häufiger Filmpreise und nehmen häufiger an Filmfestivals teil", hob Prommer hervor.

Ihren Angaben zufolge wurden alle deutschen Spielfilme untersucht, die zwischen 2009 und 2013 uraufgeführt wurden. Dabei seien auch Förderung, Besucherzahlen, Umsatz und Festivalteilnahmen ausgewertet worden. Es habe sich gezeigt, dass von Frauen inszenierte Spielfilme im Durchschnitt mit 660.000 Euro nur zwei Drittel der Fördersumme erhielten, die Männer für ihre Projekte bekamen.

Besonders die Förderung nach Filmbudgethöhe durch den Deutschen Filmförderfonds benachteilige Frauen. Das insgesamt niedrigere Budget bei Regisseurinnen führe offensichtlich auch dazu, dass Verleiher diesen Filmen ein geringeres kommerzielles Potenzial zusprechen und weniger Kopien einsetzen. Das habe zur Folge, dass unter den kommerziell erfolgreichen deutschen Kinofilmen wenige von Frauen gedrehte Filme waren.

Link zur Studie: www.imf.uni-rostock.de/aktuelles

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