Studie: Globaler Kunstmarkt über vor-pandemischem Niveau

FRANCE-CULTURE-ART-FAIR
Der von Art Basel und UBS herausgegebene Report sah 2022 Umsätze von 67,8 Milliarden US-$ mit bildender Kunst

Sie ist eine Orientierungsgröße, auch wenn die Kritik an der Datenbasis der Studie, die alljährlich von der Ökonomin Clare McAndrew im Auftrag der Kunstmesse Art Basel und der Bank UBS herausgegeben wird, nicht verstummt: Denn während die Umsätze von Auktionshäusern klar nachzuvollziehen sind, beruhen die Werte aus dem Kunsthandel auf freiwilligen Angaben von Händlern und werden nur als Schätzungen hochgerechnet. Wenn der jüngste, am Dienstag veröffentlichte Report nun sagt, dass der Gesamtumsatz am Kunstmarkt mit 67,8 Milliarden US-$  über jenem des Prä-Pandemiejahres 2019 liegt, werden die Umsätze von damals (65,4 Milliarden US-$) direkt mit denen von 2022 verglichen, ohne etwa die Inflation in Betracht zu ziehen.

Die Botschaft ist: Der Kunstmarkt ist resilient, auch in schwierigen Zeiten wird weiterhin Kunsdt gekauft. Wobei die Erholung 2022 weniger ausgeprägt verlief als nach dem Einbruch von 2020 auf 2021 - gerade 3 % Umsatzzuwachs misst die Studie seit dem Vorjahr.

Innerhalb der Märkte gebe es starke Abstufungen, schreiben die Autoren. So habe der US-Markt einen besonders starken Aufschwung erlebt (8%) und befinde sich mit einem Umsatz von 30,8 Milliarden US-$ auf seinem bislang höchsten Niveau überhaupt. In Großbritannien betrug der Zuwachs 5%, während die Umsätze in Hongkong und China um 14% zurückgingen. Die Zahl der Milliardäre sei von 2021 auf 2022 leicht rückläufig gewesen - von 2.657 auf 2.487.

"Winner takes all"-Logik hält an

Generell hielten Trends an, die bereits in früheren Ausgaben der Studie festgestellt wurden: Die Umsatzzuwächse wurden eher durch größere Einzelverkäufe extrem teurer Werke gemacht, was einer Konzentration im High-End-Sektor gleichkommt. Bei Auktionen war Picasso erneut der umsatzstärkste Künstler - seine Werke wechselten um 507 Millionen US-Dollar den Besitzer und stellten damit sechs der 20 teuersten Werke bei Auktionen. Die fünf teuersten Künstler - neben Picasso noch René Magritte, Alberto Giacometti sowie die Chinesen Zhang Daqian und Li Keran - zeichneten für 43% der Umsätze am Auktionsmarkt verantwortlich. Am Händlersektor erlangten Kunstmessen wieder stärkere Bedeutung, während digitale Zertifikate (NFTs) nach dem Hype von 2021 an Bedeutung verloren.

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