"Strommangellage" ist Schweizerdeutsches Wort des Jahres
„Strommangellage“ ist von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) zum Schweizerdeutschen Wort des Jahres gekürt worden. Auf Platz zwei und drei folgten das „Frauen-Ticket“ der Sozialdemokratischen Partei und der „Schutzstatus S“ für ukrainische Geflüchtete. Diese drei Begriffe prägten den Diskurs in der Deutschschweiz 2022 am stärksten, schrieb die ZHAW am Dienstag in einer Mitteilung. Eine zehnköpfige Jury hatte das Ranking vorgenommen.
Selbst wenn die Strommangellage nicht eintreffe müsse, wurde sie häufig in der Politik und den Medien erwähnt, hieß es in der Mitteilung. Die Lage bleibe unsicher, wurde erläutert. Ein dunkler, kalter Winter drohe den Schweizer Wohnungen weiterhin.
Mangel-Erscheinungen
Unter dem Begriff „Frauen-Ticket“ wurde eine politische Posse zusammengefasst: Das Ticket sollte sicherstellen, dass eine Frau am 7. Dezember Nachfolgerin der sozialdemokratischen Bundesrätin Simonetta Sommaruga wird. Der Zürcher Ständerat Daniel Jositsch begehrte erfolglos dagegen auf.
Auch in den anderen Schweizer Landessprachen wurden Wörter des Jahres gekürt. Auf Französisch ist es „boycotter“ („Boykott“), auf Italienisch „penuria“ („Mangel“) und auf Rätoromanisch „mancanza“ („Mangel“). Das Departement Angewandte Linguistik der ZHAW in Winterthur analysiert die Schweizer Diskursdatenbank Korpus Swiss-AL und bestimmt jeweils pro Sprache die Wörter, die häufiger verwendet wurden als in den Jahren zuvor.
Die Wahl zum österreichischen Wort des Jahres ist am (heutigen) Dienstagmittag zu Ende gegangen. Das Ergebnis wird am Donnerstag, dem 1. Dezember, bekanntgegeben.
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