Sting live: Statt Hits das große Gähnen

Sting live: Statt Hits das große Gähnen
25 Jahre Solo-Karriere will Gordon Matthew Sumner auf seiner Tour feiern. In Wien war Stings Feier aber eher langweilig.

Back To Bass" – "Zurück zum Bass" – hat Sting die Tournee zum 25-jährigen Jubiläum seiner Solo-Karriere genannt. Es sollte auch ein "Zurück zur Basis" sein: Musiker, ihre Instrumente und ein paar weiße Scheinwerfer. Dazu kleine Hallen und ausgesuchte Tourstationen.

Der Gasometer in Wien war eine davon. Sonntagabend startete das Konzert vor ausverkauftem Haus – nur etwas mehr als ein Jahr nach Stings Orchester-Konzert in der Stadthalle. Von damals haben sich zwei Violinisten und weniger bekannte Songs in die neue Show gerettet.

Beides ist kein Gewinn. Zu Beginn schießt Sting noch ein paar Hits raus, "All This Time" und "Every Little Thing She Does Is Magic", aber danach geizt er für lange Zeit mit markanten Melodien. Es gibt kein "Englishman In New York", kein "Moon Over Bourbon Street", kein "Fragile". Dafür jede Menge Songs von den jüngeren Solo-Werken.

Sting live: Statt Hits das große Gähnen

Die drücken die Stimmung im Gasometer schnell in den Keller. Man hat das Gefühl, dass Sting dabei melodisch nur Klischees drischt – die eigenen zwar, aber trotzdem ist das in diesem Übermaß langweilig. Songs wie "Sacred Love" und "Ghost Story" fehlt es an Dringlichkeit – sowohl in ihrer Substanz als auch in der hier so routinierten Interpretation.

Ein wenig hilft es, dass der 60-Jährige mit Gitarrist Dominic Miller und Drummer Vinnie Colaiuta zwei versierte Musiker in der Band hat. Sie liefern die zauberhaften Momente des Konzertes, wenn sie mit Sting – an seinem Bass ebenso souverän – im Trio spielen. Doch kaum setzen die Geigen ein, klingt es chaotisch und zerfahren. Ihr Klang fügt sich nicht in jenen der Basis-Rockband ein, tut sich stattdessen aufdringlich hervor, und das noch dazu in jedem Song. Am Ende kommen mit "Message In A Bottle" und "Every Breath You Take" doch noch ein paar Hits und mit ihnen etwas Stimmung auf. Den rundum enttäuschenden Eindruck der zwei Stunden davor kann das aber auch nicht mehr wett machen.

KURIER-Wertung: ** von *****

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