"Könnte Menschen verstören": Stephansdom zeigt keine weiteren Helnwein-Tücher
Mit dem ursprünglich als dreiteilige Serie angelegten Kunstprojekt von Gottfried Helnwein im Stephansdom hat der Künstler Mitte Februar für Aufsehen gesorgt. Wie das Domkapitel von St. Stephan heute, Donnerstag, bekannt gab, wird dem "Fastentuch" nun aber nicht wie geplant ein "Ostertuch" und ein "Pfingsttuch" folgen, wie Kathpress berichtet.
Das am Mittwoch erstmals vorgelegte "Ostertuch" eines Kindes mit den Wundmalen Christi sei zwar in sich ein "beeindruckendes und ernstzunehmendes Kunstwerk", hieß es seitens des Domkapitels. Im Blick auf Ostern und die Art der Darstellung könne es aber "Menschen verstören" und polarisieren, weswegen die geplante Fortsetzung des Helnwein-Zyklus nicht stattfindet. Das Tuch rege zwar zum Nachdenken über die Gewalt an den Schwächsten an und passe theologisch zum Topos von Christus, in der unvermittelten Drastik der fotorealistischen Darstellung eines blutenden Kindes als 14 Meter hohes, dominantes Element des Altarraumes riskiere dieses Motiv aber, "Menschen zu verstören oder in ihren Gefühlen zu verletzen", gab das Domkapitel zu bedenken.
Gerade zu Ostern solle der Dom kein "Ort der Polarisierung" sein. Das derzeit den Hochaltar des Stephansdoms verhüllende "Fastentuch" soll daher wie vorgesehen bis zum Karsamstag hängen bleiben und dann abgenommen und nicht durch ein weiteres Tuch ersetzt werden.
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