Stars der Woche: IBEYI
Ihr Vater war Buena Vista Social Club Percussionist Anga Diaz, sie nennen sich IBEYI, was in der Sprache ihrer Vorfahren, der nigerianischen Yoruba, Zwillinge bedeutet. Und wer hätte gedacht, dass Lisa-Kandé und Naomi Diaz nach ihrem umjubelten Debüt-Album noch besser werden könnten?
Mit ihrer neuen CD ASH haben sie es allerdings in beeindruckender Weise geschafft. Diese glasklaren Gesangsharmonien! Diese perfekte Verbindung von organischen und elektronischen Instrumenten! Die Arrangements, wenn etwa bei „I Carried This For Years“ unvermittelt die große, zwerchfellmassierende Trommel einsetzt. Und die Songwriterei: Das sinnliche „Me Voy“ mit Mala Rodriguez, der leichtfüßige Pop von „I Wanna Be Like You“, das erschütternde „Deathless“ mit Kamsai Washington, in dem es um selbst erlittene rassistische Bedrohungen geht. Das epische „Transmission“... Ich sag euch, eine bessere CD werden wir heuer nicht vorgelegt bekommen.
MEHR CDs
TRIP-HOP
UNUNIFORM
TRICKY
Der King und die Queen sind wieder vereint: Die wunderbare Martina Topley-Bird singt das melancholische „When We Die“, den letzten Track auf Trickys aktueller CD, und die alte Magie ist sofort wieder da. Aber auch die Songs mit seiner neuen Muse Mina Rose und Asia Argento („Wait“) können was, und „Armor“ ist herrlicher Elektropop à la Róisín Murphy. Klasses Teil.
POP/HIP-HOP
DOUBLE DUTCHESS
FERGIE
Elf Jahre ließ Miss Black Eyed Peas uns auf ihre zweite CD warten. Umso mächtiger fängt sie nun mit „Hungry“ an, ein Hip-Hop-Stampfer mit Rick Ross und einer choralen Melodielinie, die für Gänsehaut sorgt. Mit Nicki Minaj („You Already Know“) – und Rob Base – zieht sie uns auf den Dancefloor, und trotz einiger Durchhänger muss man sagen: Comeback gelungen! (BMG)
ROCK
CONCRETE & GOLD
FOO FIGHTERS
Vorweg: Der Opener „T-Shirt“ ist einer der unerträglichsten Schmonzrocksongs, die ich je gehört habe. Das Intro von „Run“ macht die Sache nicht besser, weshalb hier beinahe nichts über die Foo Fighters gestanden wäre. Aber dann nehmen die Jungs doch Fahrt auf, und liefern teilweise richtig feine Old-School-Riffs („Make It Right“, „La Dee Da“) ab. Gerettet. (Sony)
SONGWRITER
WAKE UP NOW
NICK MULVEY
Der Brite war Gründungsmitglied der preisgekrönten Modern-Jazz-Combo Portico Quartet, hat sich mittlerweile aber ganz der Songwriterei verschrieben. Klassisch mit Akustikklampfe, aber auch karibischen (immerhin hat er in Havanna Musik studiert) und orientalischen Einflüssen. Starke CD eines Mannes, der sich als legitimer Erbe Paul Simons etablieren könnte. (Caroline)
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