Staatspreis an Autor Peter Waterhouse

Staatspreis an Autor Peter Waterhouse
Der Autor Peter Waterhouse erhält den Großen Österreichischen Staatspreis 2012 und damit die höchste Kunst-Auszeichnung der Republik Österreich.

Der Autor Peter Waterhouse erhält den Großen Österreichischen Staatspreis 2012, die auf Vorschlag des Kunstsenats zuerkannte höchste Kunst-Auszeichnung der Republik Österreich. Das teilte das Kulturministerium heute, Freitag, in einer Aussendung mit. Waterhouse verfasst Lyrik, Essays, Erzählungen, Romane und Theaterstücke und wurde vielfach ausgezeichnet. Ministerin Claudia Schmied würdigte ihn als "Sprachkünstler, feinsinnig und wortgewaltig zugleich". Die mit 30.000 Euro dotierte Ehrung wird Ende Juli im Rahmen der Salzburger Festspiele überreicht.

Waterhouse wurde in Berlin als Sohn eines Engländers und einer Österreicherin geboren, wuchs zweisprachig auf und absolvierte seine Schulzeit in Niedersachsen. Er studierte Germanistik und Anglistik an der Universität Wien sowie 1981/82 an der University of Southern California in Los Angeles. 1984 promovierte er an der Universität Wien mit einer Arbeit über die Utopie in der Lyrik Paul Celans zum Doktor der Philosophie. Zuletzt erschienen sein umfangreicher Roman "(Krieg und Welt)" und seine Erzählung "Der Honigverkäufer im Palastgarten und das Auditorium Maximum".

"Ein ganz Großer der österreichischen Literatur"

Der Kunstsenat, ein 21 Mitglieder umfassendes Gremium unter dem Präsidium von Architekt Hans Hollein, begründete die Wahl von Waterhouse damit, dass "in seiner Literatur das Kleine wie das Große gleichberechtigt ist, das Übersehene ebenso leuchtet wie das Gesehene, das Überhörte trotzdem in uns klingt und feste Bedeutungen der Sprache bei ihm neue Schwingungen erfahren". Aufgrund dieses Unternehmens, das immer wieder Wort- und Sprachgrenzen überschreite, habe man Waterhouse für die Auszeichnung vorgeschlagen.

Für Schmied wird "ein ganz Großer der österreichischen Literatur" mit dem Staatspreis bedacht. Waterhouse wurde zuletzt u.a. mit dem Heimito-von-Doderer-Preis (2000), dem Österreichischen Staatspreis für literarische Übersetzungen (2002), dem H.-C.-Artmann-Preis (2004), dem Erich-Fried-Preis (2007), dem Literaturpreis der Stadt Wien (2008) und mit dem Nicolas-Born-Preis des Landes Niedersachsen (2011) ausgezeichnet. Der 9. März scheint Waterhouse zudem Glück zu bringen: Exakt vor einem Jahr wurde ihm auch der Ernst-Jandl-Preis für Lyrik zugesprochen.

Der 1950 begründete Große Österreichische Staatspreis wird ohne festgelegtes Rotationsprinzip innerhalb der Sparten Literatur, Musik, Bildende Kunst und Architektur vergeben. Zuletzt erhielten ihn Heinz Tesar (2011, Architektur), Olga Neuwirth (2010, Musik), Brigitte Kowanz (2009, Bildende Kunst), Karl Prantl (2008, Bildende Kunst), Josef Winkler (2007, Literatur), Georg Friedrich Haas (2006, Musik), Hermann Nitsch (2005, Bildende Kunst) und Günther Domenig (2004, Architektur).

Kommentare