Brücke zwischen Stadt und Festspielhaus
Das Haus läuft auf Betriebstemperatur. Ich bin superschön gelandet.“ Der erste Eröffnungsreigen für die neue künstlerische Leiterin im Festspielhaus St. Pölten, Brigitte Fürle, ist gut gelaufen. Und am heutigen Samstag hat ein „wunderbarer Musiktheaterabend“, wie Fürle im KURIER-Gespräch schildert, Premiere: In Kooperation mit dem Teatro Real Madrid zeigt Fürle Alain Platels international gefeierte Produktion „C(H)ŒURS“.
Fürle sieht derartige Kooperationen als großen Pluspunkt für das Festspielhaus: „Gemeinsam können wir etwas realisieren, das sonst gar nicht so leicht zu sehen ist“, sagt die aus Wien stammende und zuletzt in Berlin tätige Leiterin. So kooperiert sie in der kommenden Saison bei einem „sehr schönen“ Projekt mit der Komischen Oper in Berlin – die soeben von Kritikern zum „Opernhaus des Jahres“ gekürt wurde.
Zum Auftakt ihrer Intendanz in St. Pölten hat Fürle „an vielen Details“ im Festspielhaus „sehr stark gearbeitet. Das beginnt schon mit der Willkommenssituation – wie findet man das Festspielhaus, wie werden die Besucher vom Bahnhof hergeleitet.“ Fürle will, dass sich „eine Brücke zwischen Stadt und Festspielhaus schlägt. Diese Brücke war zu bauen“.
Entwicklung
Die Nachfolgerin von Joachim Schloemer betont, dass sich die Abo-Zahlen im Festspielhaus – rund 3000 Abonnenten gebe es – zuletzt „wieder gut entwickelt“ haben. „Das Haus war insgesamt sehr zeitgenössisch positioniert“, so Fürle über die Ausgangssituation ihrer Intendanz, „das kann ich sehr gut übernehmen“. Sie könne von beiden Vorgängern – Schloemer und Michael Birkmeyer – profitieren.
Mit dem Budget – insgesamt 7 Millionen Euro – sei sie „eigentlich zufrieden“, sagt Fürle, die in Berlin zuvor „auch nicht auf Rosen gebettet“ war. Sie wolle „lieber weniger“, dafür qualitativ hochwertige Veranstaltungen. „Ich denke nicht, dass irgendjemand heute noch Bedarf nach Quantität hat.“ www.festspielhaus.at
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