Familie Trapp: "Eine emotionale, moderne Story"
Oldtimer stehen zwischen Salzburger Dom und Cafe Glockenspiel: Gedreht wird eine Szene für einen neuen Kinofilm zur alten durch "The Sound of Music" weltbekannten Geschichte der Trapp-Familie, die vor dem Zweiten Weltkrieg in Salzburg lebte und vor den Nazis in die USA flüchtete.
"The Trapp Family – A Life Of Music" ist kein Remake, sondern "eine ganz andere Erzählung", sagt Regisseur Ben Verbong. "Alle Filme bisher geben die Sicht der Maria von Trapp wieder. Unser Projekt basiert auf den Memoiren der ältesten Trapp-Tochter Agathe."
Politisch
Authentisch
Maria, die neue Frau von Georg von Trapp, Vater von sieben Kindern, wird von Yvonne Catterfeld verkörpert: "Es ist eine sehr emotionale Geschichte. Jeder, der darin vorkommt, steht für etwas, fast wie in einem Kammerspiel. Es geht auch darum, die Maria, wie es sie bisher gab, zu vergessen, weil ihre Darstellung nicht der Realität entsprach. Da ist viel Schönfärberei passiert. Wir wollen näher an der Wahrheit bleiben."
So war Maria nur vier Jahre älter als Georg von Trapps ältester Sohn. Und die Beziehung von Tochter Agathe (Eliza Bennett) zu ihrer Stiefmutter und auch zu ihrem Vater nicht immer einfach.
Cornelius Obonya ist im Film der vom Nationalsozialismus begeisterte Chauffeur: "Ein Verführter und zugleichein Verführer und Verräter."
Verführerisch
"Wir drehen hier in einer Stadt, in der gerade wieder Stolpersteine, Mahnmale in Erinnerung an die Opfer des Nazi-Regimes geschändet wurden, von Leuten, die ebenso Verführte sind vom leichten Weg, wie es meine Rolle ist", sagt Obonya. "Die Leute, die das tun, werden sich diesen Film wahrscheinlich nicht anschauen. Aber andere werden es tun. Und sagen: So soll es nicht sein. Das passiert, wenn man sich so verführen lässt."
Ein wesentliches Element auch in diesem Film ist die Musik. Es werden Heimatlieder gesungen. Und Opernsängerin Annette Dasch schlüpft in die Rolle der berühmten Sopranistin Lotte Lehmann, die das Chorgesangstalent der Familie einst erkannt und gefördert hat. Das Film-Projekt ist für den Produzenten Herbert G. Kloiber, der seit 35 Jahren in Salzburg lebt, "eine Herzensangelegenheit". Der Film mit einem Produktionsbudget von rund sechs Millionen Euro ist bereits an Amerika, England, Kanada und Japan verkauft. Gedreht wird noch bis Mitte Juni, vorwiegend in der Stadt Salzburg und Salzburg-Umgebung, aber auch in Oberösterreich und Bayern. Ins Kino kommt der Film im November, sagt Kloiber: "Kurz vor James Bond."
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