ESC

Song Contest: Welche Länder in Wien fehlen

Vor elf Jahren gewann Ruslana den Song Contest für die Ukraine - im Moment hat das Land andere Sorgen.
Die bekanntesten "Verzichter" sind die Türkei und Ukraine - manche fehlen aus finanziellen Gründen.

40 Länder messen sich dieser Tage beim 60. Eurovision Song Contest in Wien. Das bedeutet für die Jubiläumsausgabe des Wettbewerbs zwar keinen neuen Teilnehmerrekord - 2008 in Belgrad und 2011 in Düsseldorf waren es jeweils 43 Acts -, aber immerhin kann man mit dem erstmaligen Auftritt Australiens aufwarten. Einige andere Namen hat man heuer hingegen vergeblich auf der Liste gesucht.

Denn die Türkei, die 2011 erstmals im Halbfinale des Wettbewerbs gescheitert ist, wird erst im kommenden Jahr wieder Teil der ESC-Familie sein: Nach Baku 2012 stieg man aus dem Wettbewerb aus, mit Verweis auf angeblich unfaire Regeln. Das muslimische Land stößt sich in erster Linie daran, dass die fünf größten Beitragszahler der EBU (European Broadcasting Union) direkt fürs Finale qualifiziert sind, während das restliche Feld das Halbfinale überstehen muss. Viele Beobachter deuten die türkische Absenz allerdings als Zeichen für Bedenken der islamisch-konservativen Schichten des Landes gegenüber dem Bewerb. Im kommenden Jahr will der Sender TRT jedenfalls wieder einen Teilnehmer entsenden.

Politische und finanzielle Gründe

Politische und finanzielle Gründe überlagern sich im Fall der Ukraine: Elf Jahre nach dem Sieg von Popdiva Ruslana mit "Wild Dances" und mitten im kriegerischen Konflikt mit den Separatisten hat man wohl andere Sorgen, als sich um das nötige Kleingeld für eine ESC-Teilnahme zu kümmern. "Um es gut zu machen, fehlt uns einfach das Geld", hatte das Staatsfernsehen bereits im September des Vorjahres erklärt. Ebenfalls ihre Absenzen prolongieren werden heuer trotz der unmittelbaren Nachbarschaft die Slowakei sowie Kroatien, Bulgarien und Bosnien-Herzegowina.

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