Vor 20 Jahren hatte der ehemalige Vorstand der Wiener Philharmoniker, Clemens Hellsberg, ein Konzert bei freiem Eintritt ersonnen, gleichsam als Pendant zum „Neujahrskonzert“ im Musikverein. Ein Geschenk der Wiener Philharmoniker, an alle, die Musik lieben. Dieses nahmen, wie in den vergangenen Jahren, wieder Tausende an. Für jene, nicht dabei sein konnten, übertrugen der ORF und weitere 80 Fernsehstationen.
Man könnte dieses Konzert auch eine Gabe an alle nennen, die musikalische Exzellenz unter allen Umständen, vor allem meteorologischen, zu schätzen wissen. Unvergesslich, wie Franz Welser-Möst anno 2010 unter sternenklarem Himmel bei sommerlichen Temperaturen John Williams“ „Star Wars“-Soundtrack zum Leuchten brachte.
Das andere Extrem war 2013, als Hellsberg wegen der mehr als ungünstigen Witterung zum „Winternachtskonzert“ begrüßte.
Nun sollten Wotans wilde Reiterinnen jegliches Ungemach aus den Wolken vertreiben und auf die Solistin, Lise Davidsen, eine der gefragtesten lyrisch-dramatischen Sopranistinnen, einstimmen. Die setzte mit der Arie der Elisabeth aus Wagners „Tannhäuser“ fort. So, wie sie das „Dich, teure Halle grüß ich wieder“ und später, die Arie der Leonore „Pace, pace, mio Dio“ aus Verdis „Die Macht des Schicksals“ anstimmte, befeuerte sie die Vorfreude auf die kommende Staatsopern-Saison, wo sie nicht nur als Sieglinde in der „Walküre“, sondern auch als Marschallin in Strauss’ „Rosenkavalier“ und als Puccinis Tosca angekündigt ist.
An der Moldau
Anlässlich der 200. Wiederkehr von Bedřich Smetanas Geburtstag ehrten die „Wiener“ den Jubilar mit drei Stücken, mit der „Moldau“ aus der symphonischen „Dichtung „Mein Vaterland“ luden sie zum Schwelgen ein.
Als Repräsentantin in Vergessenheit geratener Komponistinnen war Augusta Holmès mit „La Nuit et l’Amour“ vertreten. Mit Schostakowitschs zweitem Walzer aus der Suite für Varieté-Orchester ging es zum Finale im Dreivierteltakt. Die Walküren hatten den Himmel erfolgreich freigehalten. Als Zugabe animierte Davidsen mit Musik aus der „Csardasfürstin“ zum Mitklatschen, nach „Wiener Blut“ gab es verdienten Jubel.
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