Punkig, rotzig und auf der Suche nach Liebe

Stefanie "SoKo" Sokolinski stammt aus Frankreich und lebt in Los Angeles
SoKo stellte im Wiener Flex ihren neuen Punk-Pop-Sound vor.

Weil die nachdenklichen Songs ihres Debüts sie während der vorigen Tour depressiv machten, hat sich Stefanie "SoKo" Sokolinski für ihr zweites Album "My Dreams Dictate My Reality" lebhafteren Rhythmen zugewandt. "Ich wollte Energie", verriet sie im KURIER-Interview. Und die gab sie Freitagabend im ausverkauften Flex direkt an ihr Publikum weiter.

Mit blonder Struppel-Mähne spielt SoKo anno 2015 eine vorwärts treibende, poppige Mischung aus Punk und Elektro, die an die Yeah Yeah Yeahs erinnert. Dazu wirbelt sie auf der kleinen Bühne herum wie ein Derwisch – wenn sie grad mal keines ihrer Instrumente (Drums, Keyboards und Gitarre) spielt. Sie schüttelt fast wie in Trance die Arme oder den Oberkörper, und die Fans vorne machen jede Bewegung mit. Ganz hinten kommt diese Energie aber nur gebremst an. Das ändert sich erst, als SoKo später im Set Balladen vom Debüt einschiebt. Da reichen dann eine Gitarre und ihre Stimme, dass das Leid, das sie in diese Songs gelegt hat, auch noch beim Ausgang spürbar ist.

Faszination

Die Diskrepanz zwischen dem "Ich sehne mich nach Liebe"-Flair des Debüts und der neuen "Habt mich alle gern"-Attitüde spiegelt sich auch in den Anmoderationen: Rotzig spricht SoKo über die Inhalte der Songs, über Sex und Auflehnung. Und gleich danach interagiert sie so lieb und hingebungsvoll mit den Fans, als wären die ihre besten Freunde.

Fazit: Auch wenn die neue, aufmüpfige Energie viel Spaß macht, die wirkliche Faszination steckt doch in der sensiblen SoKo vom Debüt-Album.

KURIER-Wertung:

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