So sieht der neue Falco aus: Musical-Premiere am Samstag

FOTOPROBE: "ROCK ME AMADEUS - DAS FALCO MUSICAL"
Moritz Mausser spielt die Titelrolle von "Rock Me Amadeus".

Der Kommissar geht wieder um, und zwar ab Samstag im Wiener Ronacher. Die Vereinigten Bühnen Wien bringen ein weiteres Mal die Geschichte von Falco auf die Bühne. „Rock Me Amadeus“ heißt das neue Musical. Als „schüchtern, sensibel, und einen Denker“ inszeniert Regisseur Andreas Gergen den Mozart-Punker. Gespielt wird er von Moritz Mausser - und der „klingt genauso“ wie der Falke.

Und so wird das Ganze aussehen:

FOTOPROBE: "ROCK ME AMADEUS - DAS FALCO MUSICAL"

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Nach Außen war Hans Hölzel die Exaltiertheit in Person. Aber in ihm drinnen sah es oft anders aus. Als sein Song „Rock Me Amadeus“ auf Platz 1 der US-Billboard-Charts stand, war die Stimmung des Wieners legendärer Weise am Boden. „Des schoff i nie wieder. Jetzt is' aus.“ Wie zerrissen dieser Falco wirklich war, zeigt das neue Musical, das den Titel seines Welthits trägt, und das am 7. Oktober seine Uraufführung feiert.

„Die Essenz von Falco ist ein Künstler, der versucht, seine Kunst gut zu machen“, sagt Moritz Mausser bei der Medienprobe zur APA. „Und der Mensch dahinter wird diesem Anspruch nie wirklich ganz gerecht für sich selbst. Ich glaube, dass diese verschiedenen Kräfte an ihm gerissen haben und ihn auch zerrissen haben.“

Vier Szenen wurden bei der Präsentation am Dienstag gezeigt, und es ist unheimlich, wie nah der in Wien geborene und in Baden aufgewachsene Darsteller die markante Stimmfarbe des Falken nachmachen kann. „Dieses bissl Zurückgefallene, dieses Nachhintengelehnte, dieses Entspannte, das hat er immer in seiner Sprache drinnen gehabt“, sagt der 23-Jährige, dem die Rolle einige schlaflose Nächte bereitete. „Ich habe das alles andere als auf die leichte Schulter genommen“, so der Künstler. „Glücklicherweise sagen auch Leute, die ihn getroffen haben, 'hey, du klingst in der Szene genauso wie er damals, als ich das Gespräch mit ihm hatte'. Das ist das größte Lob, das ich bekommen kann.“

Auf- und Abstieg

Das Musical zeichnet den Auf- und Abstieg des Popkünstlers nach, vom jungen Musiker zum Weltstar, und natürlich beginnt alles im Wiener U4 in den 1980ern. Drei Halbstarke erscheinen auf der Bühne in Glockenjeans und Lederjacke. Einer davon ist der junge Hans Hölzel, der eine Solokarriere starten will, während wir den Hit „The Sound of Musik“ hören. Natürlich werden die großen Gassenhauer nicht fehlen, aber „wir wollten keine Compilationshow“, so Intendant und Autor Christian Struppeck, der eng mit der Falco Privatstiftung und den Managern Markus Spiegel und Horst Bork zusammenarbeitete. Es werden auch vier neue Songs, die von Falcos Produzenten Bolland & Bolland geschrieben wurden, erklingen. Solch ein Song ist die Powerballade „Leb deinen Traum“, gesungen von Katharina Gorgi, die im Stück Falcos Frau Isabella spielt.

Die Zerrissenheit des Falken spiegelt sich auch im Bühnenbild des Ronachers wider, wo man ein in Blau getauchtes Meer an Spiegeln mit leuchtenden LED-Rändern bewundern kann. An einer Stelle wird ein etwa sieben Meter hoher Falco-Kopf in den Raum geschoben. Ein „großer psychologischer Raum“ sei die Idee dahinter gewesen, sagt Gergen. „Unsere Bühne ist ein Raum der Reflexion“, so der Regisseur. „Andererseits ist es auch wie ein Mikroskop, unter das die Figur des Hans Hölzel gelegt wird, von uns auseinandergenommen wird in verschiedene Teile, um wirklich zu untersuchen, wer dieser Typ war“, betont der Deutsche: „Nämlich schüchtern, sensibel, und ein Denker.“

Es ist nicht das erste Mal, dass die Musik des 1998 verstorbenen Künstlers den Soundtrack für ein Musical liefert. Bereits im Jahr 2000 feierten sowohl das Hightech-Bühnenspektakel „F@lco - A Cyber Show“ unter der Regie von Paulus Manker im Ronacher, als auch Elmar Ottenthals „Falco meets Amadeus“ in Berlin ihre Uraufführung.

„Es gab tatsächlich schon mehrere Annäherungen, die aber in Richtung Revue gingen und nicht wirklich das Leben erzählt haben, wie wir das machen, also ein Theaterstück mit Musik“, sagt Intendant Struppeck zur APA. Der zerrissene Mensch hinter der Kunstfigur, der habe ihn interessiert: „Er war ein genialer Künstler und Liedtexter und eigentlich ganz anders als diese extrovertierte, schrille Kunstfigur, die ihm später zum Verhängnis wurde, weil er sie immer spielen musste.“

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