Sinnliche Seelenklänge der Superklasse: Elīna Garanča in Göttweig

Sinnliche Seelenklänge der Superklasse: Elīna Garanča in Göttweig
Die Mezzosopranistin und ihre Freunde ließen „Klassik unter Sternen“ zum Fest der Stimmen und der Solidarität werden

Von Susanne Zobl

Zum Auftakt gab es ein Zeichen der Solidarität: Dirigent Karel Mark Chichon intonierte mit dem Orchester der Wiener Volksoper die Hymne der Ukraine. Die 14. Ausgabe von „Klassik unter Sternen“ war mit dem Titel „Sehnsucht“ überschrieben und ließ durch kluge Programmierung diesen Konzertabend denkwürdig und zugleich in jeder Hinsicht beglückend geraten.

Am Beginn stand ein Freiheitskämpfer. So erschien es alles andere als Willkür, dass Gioachino Rossinis „Wilhelm Tell“-Ouvertüre gespielt wurde, womit Chichon stimmig den im Zeichen des Belcanto stehenden ersten Teil einleitete. Dann kam sie – Elīna Garanča. Eine Primadonna, die weiß, wie man sich auch ohne Bühnenbilder in Szene setzt. Im leuchtenden, stahlblauen Kleid verwandelte sie sich in Jane Seymour, die mit ihrer Liebe zum englischen König Heinrich VIII. hadert.

Atemberaubend, wie sie mit ihrem einzigartigen Mezzosopran die Gefühlsstürme dieser zwischen Schuldgefühlen und Passion zerrissenen Frau spüren ließ. In sinnlichen Seelenklängen sprudelten die Koloraturen in schillernden Klangfarben. Das Fest der Stimmen hatte begonnen.

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