"The Veil": Kammerspiel-Roadtrip mit mysteriösen Frauen

Die Schauspielerinnen Elisabeth Moss und Ayumna Marwan schauen um die Ecke in der Serie "The Veil"
Die Spionageserie „The Veil“ mit Elisabeth Moss auf Disney+ ist ein spannendes Psychogramm.

Es sind noch keine drei Minuten in der Miniserie „The Veil“ vergangen, da hat Elisabeth Moss („The Handmaid’s Tale“) schon zwei Namen verbraucht. So ist das nun einmal in einer Spionageserie. Moss spielt hier Imogen Salter – das ist das Alias, das sie behält –, eine britische Geheimagentin. Sie ist im Auftrag des französischen Auslandsnachrichtendienstes unterwegs, und zwar in einem Flüchtlingslager an der syrisch-türkischen Grenze. Dort wurde man wiederum Minuten zuvor Zeuge, wie eine Frau fast gelyncht wird: Adilah El Idrissi (Ayumna Marwan) wurde von jemandem als ISIS-Soldatin erkannt – und der Mob konnte gerade noch gestoppt werden bei der Rache für die Morde an Ehemännern und Kindern.

Gestaltenwandlerin

Adilah wird nun von einem Soldaten zu ihrer Sicherheit bewacht. Der Lager-Chef befürchtet, dass ihr trotzdem schon bald die Kehle durchgeschnitten wird. Das erzählt er jedenfalls Imogen, die vorgibt, von einer NGO geschickt worden zu sein. Das kommt dem Mann eher unwahrscheinlich vor – und er hat recht. Denn die Agentin ist hier, um sich um die mutmaßliche Terroristin zu kümmern. Sie machen sich auf einen Road-Trip, der sie über Istanbul nach Paris und dann London führen wird.

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Auch Klischees

Es hat kammerspielartige Züge, wie die beiden im Auto versuchen, sich gegenseitig Geheimnisse zu entlocken. Und dann stellt sich die Frage: Stimmt das so? Adilah zum Beispiel soll als „Dschinn von Raqqa“ schreckliche Verbrechen begangen haben. Sie selbst sagt, sie habe nicht angeordnet, dass Frauen vergewaltigt werden, sie hat sie viel eher befreit. Deswegen werde nun sie von ISIS verfolgt. Allerdings heißt „Dschinn“ nicht umsonst Gestaltenwandler – also wie weit kann Imogen ihr trauen? Noch dazu, wenn ein Anschlag bevorsteht, wie ihr Hauptquartier erfahren hat.

Spannend ist bei „The Veil“ vor allem das Zusammenspiel von Elisabeth Moss und Ayumna Marwan, manche Klischees und dramaturgische Längen muss man in Kauf nehmen.

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