"Sein Werk gehört zur europäischen Kultursubstanz"

2. Dezember 1971: Fuchs versteigert im KURIER-Haus die Bilder, die Brauer „live“ malte (für die Aktion Schach dem Herztod).
Eine 70-jährige Freundschaft seit Bubentagen – in Wien, Paris, Israel und sogar auf der Rax.

Arik Brauer, heute 86, war 16, als er zum ersten Mal den Namen Ernst Fuchs hörte. In seiner Schule in Ottakring galt Brauer als "bester Maler der Welt", bis ihm einer das Bild des Hernalsers Fuchs zeigte – einen Cowboy mit Lasso. "Du bist jetzt nur noch der zweitbeste Maler der Welt", hieß es. Bald kreuzten sich beider Wege an der Akademie. "Er war ein ungeheurer Schnellentwickler", sagt Brauer, "mit 17, 18 fix und fertig. Da hat er schon alles gekonnt."

Seit Bubentagen "wuchs" die 70-jährige innige Verbundenheit, für Brauer "die wichtigste Freundschaft meines Lebens". Fuchs sagte einmal: "Wir waren die Querulanten der Wiener Nachkriegsszene. Sich gegen die herrschende gegenstandslose Kunst zu behaupten, war nachgerade eine Frechheit." So wie Brauer zog es auch Fuchs nach Paris. Beide kämpften sie "auf dem härtesten Pflaster der Welt" um Anerkennung. Arik und seine Frau Naomi musizierten in Bars und nächtigten unter Brücken. Der große Womanizer Ernst fand Zuflucht bei seinen Eroberungen. Aber oft hatte er, so Brauer, "drei, vier Tage keinen Bissen gegessen".

Lehrer ohne Professur

Fuchs war von Beginn an die zentrale Figur der Phantastischen Realisten. Brauer: "Der geborene Lehrer. Und – ganz typisch für Österreich – blieb er der einzige von uns ohne Professur." Dabei gehöre sein Werk "zweifellos zur europäischen Kultursubstanz. Er ist ein Jahrhundertmaler, manche seiner Grafiken brauchen auch den Vergleich mit einem Dürer nicht zu scheuen."

Die privaten Lebenslinien von Brauer und Fuchs waren stets eng verwoben: "Er war mein Trauzeuge in Israel, obwohl er ja ein streng gläubiger Katholik geworden war. Wir sind auf die Rax geklettert, wir haben wenig stubenreine Wienerlieder gesungen. Wir haben nur nie über den Tod geredet. Wir dachten wohl beide, wir leben ewig."

Arik Brauer, heute 86, war 16, als er zum ersten Mal den Namen Ernst Fuchs hörte. In seiner Schule in Ottakring galt Brauer als "bester Maler der Welt", bis ihm einer das Bild des Hernalsers Fuchs zeigte – einen Cowboy mit Lasso. "Du bist jetzt nur noch der zweitbeste Maler der Welt", hieß es. Bald kreuzten sich beider Wege an der Akademie. "Er war ein ungeheurer Schnellentwickler", sagt Brauer, "mit 17, 18 fix und fertig. Da hat er schon alles gekonnt."

Seit Bubentagen "wuchs" die 70-jährige innige Verbundenheit, für Brauer "die wichtigste Freundschaft meines Lebens". Fuchs sagte einmal: "Wir waren die Querulanten der Wiener Nachkriegsszene. Sich gegen die herrschende gegenstandslose Kunst zu behaupten, war nachgerade eine Frechheit." So wie Brauer zog es auch Fuchs nach Paris. Beide kämpften sie "auf dem härtesten Pflaster der Welt" um Anerkennung. Arik und seine Frau Naomi musizierten in Bars und nächtigten unter Brücken. Der große Womanizer Ernst fand Zuflucht bei seinen Eroberungen. Aber oft hatte er, so Brauer, "drei, vier Tage keinen Bissen gegessen".

Lehrer ohne Professur

Fuchs war von Beginn an die zentrale Figur der Phantastischen Realisten. Brauer: "Der geborene Lehrer. Und – ganz typisch für Österreich – blieb er der einzige von uns ohne Professur." Dabei gehöre sein Werk "zweifellos zur europäischen Kultursubstanz. Er ist ein Jahrhundertmaler, manche seiner Grafiken brauchen auch den Vergleich mit einem Dürer nicht zu scheuen."

Die privaten Lebenslinien von Brauer und Fuchs waren stets eng verwoben: "Er war mein Trauzeuge in Israel, obwohl er ja ein streng gläubiger Katholik geworden war. Wir sind auf die Rax geklettert, wir haben wenig stubenreine Wienerlieder gesungen. Wir haben nur nie über den Tod geredet. Wir dachten wohl beide, wir leben ewig."

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