Sebastião Salgado mit Friedenspreis ausgezeichnet

Salgado erhält eine der bedeutendsten Auszeichnungen Deutschlands
Als erster Fotograf erhielt der Brasilianer die Auszeichnung des deutschen Buchhandels für sein Natur-Engagement.

Der brasilianische Fotograf Sebastião Salgado hat am Sonntag in Frankfurt den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhalten. Mit dem 75-Jährigen wurde  ein Künstler ausgezeichnet, „der mit seinen Fotografien soziale Gerechtigkeit und Frieden fordert und der weltweit geführten Debatte um Natur- und Klimaschutz Dringlichkeit verleiht“, hieß es in der Begründung der Stiftung. Zugleich habe er mit seinem „Instituto Terra“ eine Einrichtung geschaffen, die Biodiversität und Ökosysteme wiederbelebe.

Salgado sprach in seiner Dankesrede in der Frankfurter Paulskirche von sich als einem „Fotografen, der einen großen Teil seines Lebens dafür eingesetzt hat, Zeugnis abzulegen über die Not unseres Planeten und so vieler seiner Bewohner“.

Für seine Fotoreportagen reiste der Brasilianer in mehr als 120 Länder. Mit seinen sozialfotografischen Werken machte er etwa auf die unmenschlichen Arbeitsbedingungen in Goldminen, den Völkermord in Ruanda oder die Situation von Flüchtlingen aufmerksam. Später zeigte er mit „Genesis“ die Schönheit des Planeten. Salgado und seine Frau Lélia gründeten in ihrem Heimatland das „Instituto Terra“. Dort arbeiten sie an der Wiederaufforstung eines kleinen Teils des Regenwalds. Bislang wurden dort um die 2,7 Millionen Bäume gepflanzt.

Die Laudatio hielt Regisseur Wim Wenders, der Salgado im Film „Das Salz der Erde“ porträtierte. Salgado zeige mit seiner Arbeit: „Es kann keinen Frieden ohne soziale Gerechtigkeit und ohne Arbeit geben, es kann keinen Frieden ohne Anerkennung der Menschenwürde geben und ohne die Beendigung der unnötigen Zustände von Armut und Hunger, und es kann keinen Frieden geben, ohne dass wir die Schönheit und Heiligkeit unserer Erde achten.“

Salgado ist der erste Fotograf, der mit dem Friedenspreis geehrt wurde. Die mit 25 000 Euro dotierte Auszeichnung wird seit 1950 vergeben. Geehrt werden Persönlichkeiten, die in Literatur, Wissenschaft oder Kunst zur Verwirklichung des Friedensgedankens beigetragen haben. Im vergangenen Jahr ging sie an das Ehepaar Aleida und Jan Assmann. Sie ist Kulturwissenschaftlerin und er Ägyptologe.

Kommentare