Schriftsteller Andrej Kokot gestorben

Der Kärntner Schriftsteller und Übersetzer Andrej Kokot starb 75-jährig in Klagenfurt.

Der Kärntner Schriftsteller und Übersetzer Andrej Kokot ist am Mittwoch nach langer, schwerer Krankheit im 76. Lebensjahr in Klagenfurt gestorben. Das gab der Drava Verlag am Donnerstag in einer Aussendung bekannt. Der in Velden am Wörthersee geborene Kärntner Slowene arbeitete auch als Übersetzer, die Verabschiedung findet am kommenden Samstag am Friedhof in Klagenfurt-Annabichl statt.

Am 23. November 1936 geboren, wurde Kokot mit seiner Familie im April 1942 von den Nationalsozialisten deportiert und verbrachte die Zeit bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges in mehreren Lagern. Kokots Bruder Jozek wurde 1944 im Konzentrationslager Mauthausen ermordet. Nach der Rückkehr nach Kärnten und der Schulausbildung arbeitete Andrej Kokot in verschiedenen Berufen, von 1960 an war er 20 Jahre lang beim Slowenischen Kulturverband/Slovenska prosvetna zveza in in Klagenfurt tätig. Von 1980 bis 1991 war er Kulturredakteur der slowenischsprachigen Kärntner Wochenzeitung "Slovenski vestnik".

Kokot publizierte zahlreiche Gedichtbände, besonderes Echo rief aber seine literarische Aufarbeitung der Vertreibung der Kärntner Slowenen hervor. Das Buch "Ko zori spomin (Wenn die Erinnerung reift)" erschien 1996, die slowenische Ausgabe wurde heuer zum 70. Jahrestag der Vertreibung vom Drava Verlag neu aufgelegt. In deutscher Sprache hieß das Buch "Das Kind das ich war".

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