Scheibl in Korea: Öl und Leinwand

Scheibl in Korea: Öl und Leinwand
Der heimische Maler Hubert Scheibl stellt derzeit neue Arbeiten in Korea aus.

Die Bilder sind gerade wohlbehalten angekommen", sagt Hubert Scheibls Assistentin, als der KURIER den Maler kurz vor dessen Abflug nach Korea in seinem Atelier in Wien-Neubau besucht. Insgesamt 42 Arbeiten, darunter etliche knapp drei Meter hohe Ölgemälde, sind dem Künstler per Schiff vorausgereist – trotz einer Tsunami-Warnung, erzählt Scheibl, habe die Wosoon Gallery, die die Schau ausrichtet, auf dem Transport zu Wasser bestanden.

Von Dienstag bis zum 23. September stellt Scheibl seine Werke in der 2,5-Millionen-Einwohner-Metropole Daegu aus – ein offizieller Teil Programms, mit dem heuer das 120-Jahr-Jubiläum diplomatischer Beziehungen zwischen Österreich und Korea begangen wird, ist die Schau allerdings nicht. Das Kunsthaus, das neben Scheibl auch Größen wie Tony Cragg und Sean Scully zeigt, war vielmehr von sich aus auf den Künstler aufmerksam geworden, der seit den 1980ern als Hauptvertreter der zeitgenössischen Malerei aus Österreich gilt.

Neues Territorium

Scheibl in Korea: Öl und Leinwand

Für Scheibl ist die Begegnung mit dem fernöstlichen Publikum gewissermaßen eine Reise ins Ungewisse: 2005 war er zwar bereits mit Malerkollegen wie Gunter Damisch und Otto Zitko in einer Gruppenausstellung in Schanghai vertreten, eine Sammlergemeinde für seine Arbeiten gibt es in Fernost aber nicht.

Die Hightech-Kultur, die mit Samsung & Co. aus Korea in die Welt dringt, verfolgt Scheibl seinerseits auch mit Skepsis: "Mit einem Ölbild bist du gegen die Bilder, die da über die Hochglanz-Fernsehschirme laufen, das schwächere System", sagt er. Auch der Umstand, dass die Hängung seiner Bilder in Korea mit einer 3-D-Simulation des dortigen Ausstellungsraums am Computer geplant wurde, erfüllt ihn nicht mit Euphorie: "Mir sind die Raummodelle aus Pappendeckel lieber."

In Österreich werden ab 2013 einige Werke des gebürtigen Gmundeners in neuen Räumen in Thalheim bei Wels zu sehen sein: Der Sammler Heinz J. Angerlehner baut dort ein Privatmuseum für seine Sammlung, in der oberösterreichische Maler eine besonders prominente Rolle spielen.

Scheibl selbst würde seine Bilder aber auch gern dort zeigen, wo sie niemand vermutet: Seit Langem hegt er den Wunsch, kleine Kunst-Pavillons am Donauufer oder an anderen idyllischen Orten aufzustellen. Bisher blieb es bei der Idee.

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