Gisela Schneeberger gegen die "Humorlosigkeit" beim "verbissenen Gendern“

Gisela Schneeberger gegen die "Humorlosigkeit" beim "verbissenen Gendern“
Die Schauspielerin und Kabarettistin über ihren neuen Film „Beckenrand Sheriff“ und über #MeToo.

Von Gabriele Flossmann

Wenn Gisela Schneeberger in Filmen auftaucht, dann weiß man gleich: Diese zierliche, blonde Person hat die Hosen an. Bekannt wurde sie durch die Sketch-Serie „Fast wia im richtigen Leben“ als kongeniale Partnerin von Gerhard Polt. Bei „Kehraus“ und „Monaco Franze“ war sie mit dabei, hat in zahlreichen Kino- und Fernsehfilmen mitgespielt.

Ihre Paraderollen waren meist „Schnepfen“, wie sie selbst sagt, oder „Trutscherln“. Heldinnen findet sie langweilig, lieber ist ihr der schonungslose Blick aufs wahre Leben.

In ihrem neuesten Film kämpft sie als Bürgermeisterin einer bayrischen Kleinstadt gegen einen „Beckenrand Sheriff“. Der selbst ernannte „Schwimmmeister“ wehrt sich gegen die Schließung des örtlichen Freibads und nebenbei untergräbt er auch die örtliche Asylpolitik, indem er einem afrikanischen Flüchtling zu einer Aufenthaltsgenehmigung verhelfen will.

KURIER: Die Bürgermeisterin gibt sich bei ihren öffentlichen Auftritten ziemlich männlich. Wie es Frauen oft tun, wenn sie in der Politik oder in der Wirtschaft Karriere machen wollen. Könnte man diese Szenen als kabarettistische Ermahnung verstehen, dass erfolgreiche Frauen ihre Weiblichkeit nicht verdrängen sollten?

Gisela Schneeberger: Ja, absolut. Obwohl ich natürlich verstehe, dass sich Frauen ganz anders beweisen müssen, wenn sie in die Politik gehen. Das sieht man ja an der Annalena Baerbock, der Politikerin von den Grünen, die gleich einmal fertiggemacht wird, weil sie in eine angeblich männliche Domäne eindringen will.

Verstehen Sie die Klage, wonach kritisches Kabarett zunehmend schwieriger wird, weil die Politik nicht mehr zu parodieren ist, weil die Originale grotesker und komischer sind?

Ich war ja in dem Sinne nie Kabarettistin, weil ich meine Texte nie selber geschrieben habe. Aber ich verstehen die österreichischen Kollegen, weil es nach Ibiza ja kaum mehr möglich ist, solche Ereignisse in einer Satire zu übertreffen. Aber andererseits bieten sich noch genügend Themen an. Wie zum Beispiel dieses verbissene Gendern …

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