Schauspieler Stephen Fry ergreift im Streit um Marmorfries Partei

Der britische Schauspieler und Regisseur Stephen Fry (67) hat sich im Athener Akropolis-Museum für die Rückgabe der sogenannten Elgin Marbles eingesetzt – jener Friesteile des Parthenon-Tempels auf der Akropolis, die im British Museum ausgestellt sind.

Um die wertvollen Altertümer schwelt seit Jahrzehnten ein Streit zwischen Athen und London. Der britische Gesandte Lord Elgin hatte Anfang des 19. Jahrhunderts die am besten erhaltenen Marmorplatten und Skulpturen des Frieses abbauen und nach England bringen lassen. Schon damals war die Aktion kontrovers – heute gilt sie für Athen als gemeiner Kunstraub.

Dieser Sichtweise schloss sich Fry an: Er liebe sein Land, sagte der Star, er liebe Shakespeare, Dickens und die Beatles, aber hinsichtlich der Elgin Marbles schäme er sich. „Die alten Griechen hatten die Idee, dass man Dinge ändern und besser machen kann“, sagte Fry. Dazu gebe es auch heute die Gelegenheit, indem die Friesteile zurück nach Athen kehrten. Das 2009 eröffnete Akropolis-Museum wurde bewusst mit dem Ziel angelegt, die Friesteile zu beherbergen – es gebe also keine Ausrede die Marmorschätze dort nicht hinzuschicken, so Fry: „Wir müssen den Gordischen Knoten zerschlagen.“

Lord Elgin transportierte die Schätze ab, als Athen unter osmanischer Herrschaft stand. Er habe die Friesteile also legal erworben, heißt es aus London; Athen dementiert das. Für die Rückkehr der Altertümer hat Stephen Fry in seinem Kopf schon das Drehbuch geschrieben. Er stelle sich vor, wie ein Schiff die Elgin Marbles auf demselben Weg zurückbringe, den sie einst nach Großbritannien nahmen, sagte er. Wie die Menschen an den Ufern stünden und jubelten und wie die Fracht schließlich in Athen eintreffe. „Ich bin sicher, auch der König wäre anwesend“, sagte Fry mit Blick auf Charles III. „Die ganze Welt würde lächeln.“