Schauspieler Fritz Wepper gestorben
Der beliebte Schauspieler Fritz Wepper ist 82-jährig gestorben. Das hat laut Bild-Zeitung seine Ehefau bestätigt. Er sei „friedlich eingeschlafen“, sagte Susanne Kellermann demnach. Weppers wohl berühmteste Rolle war die des Assistenten Harry in der Krimiserie „Derrick“, außerdem war er als Bürgermeister Wolfgang Wöller in der ARD-Fernsehserie „Um Himmels Willen“ bekannt. Sein jüngerer Bruder Elmar war im Oktober im Alter von 79 Jahren gestorben.
Geboren wurde Wepper im Kriegssommer 1941. Knapp drei Jahre später kam sein Bruder Elmar auf die Welt - eine enge Beziehung bis zuletzt. Als Kinder liebten sie die Geschichten, die ihnen ihre Mutter erzählte und gaben Vorstellungen mit dem Kasperltheater. Eine glückliche Zeit. „Mutti überschüttete uns mit Liebe“, schreibt Wepper.
Doch es gab auch einen Schatten: Der Vater blieb im Krieg, gefallen nach seinem letzten Heimatbesuch Weihnachten 1944.
Mit elf Jahren kam Wepper zur Schauspielerei im Kinderstück „Peter Pan“. Ein paar Jahre später folgte der international gefeierte Anti-Kriegsfilm „Die Brücke“ von Bernhard Wicki. Träume von Hollywood zerschlugen sich, berühmt wurde Wepper dennoch, vor allem mit zwei Rollen: Als Kommissars-Assistent Harry Klein in der ZDF-Krimiserie „Derrick“ und als intriganter Bürgermeister Wolfgang Wöller in der ARD-Serie „Um Himmels Willen“, die in diesem Frühjahr nach rund 20 Jahren endete. Auch sein Bruder Elmar wurde Schauspieler, folgte ihm in der Krimiserie „Der Kommissar“ nach und feierte später Erfolge etwa mit „Kirschblüten Hanami“.
Genussmensch
Als umschwärmter Schauspieler, ausgezeichnet unter anderem mit dem Bayerischen Fernsehpreis, genoss Fritz Wepper das Jet-Set-Leben. „Fritzi hat Besitzerstolz, ist Sammler, Jäger und Fischer mit Leidenschaft. Auf Genuss zu verzichten, ist nicht Teil seiner DNA“, charakterisierte ihn der Schauspieler Bernd Herzsprung.
Wepper kannte viele illustre und bekannte Leute. Er feierte mit Leopold Prinz von Bayern, tanzte mit Schwedens Königin Siliva und verstand sich mit der US-Schauspielerin Liza Minelli, die er beim Dreh des Musicals „Cabaret“ kennenlernte. Mit Iris Berben drehte er 1968 den Krimi „Der Mann mit dem Glasauge“. „Wir sahen uns ab und zu und wie das eben so ist, waren wir plötzlich mehr als nur Kollegen“, schrieb er in seiner Autobiografie. Zusammen seien sie nicht wirklich gewesen. „Aber wenn wir uns trafen, dann war das sehr erfreulich.“
Seine Ehefrau wurde eine andere. 1979 heiratete er seine Freundin Angela, die zwei Töchter in die Ehe brachte. 1981 kam das gemeinsame Kind Sophie auf die Welt, inzwischen selbst Mutter. Dann 2009 ein kleiner Skandal: Weppers Beziehung zur mehr als 30 Jahre jüngeren Susanne Kellermann. Eine Krise mit der Gattin? „Susanne wäre nie in eine funktionierende Ehe eingedrungen. Ich hatte ihr glaubhaft versichert, dass ich nicht mehr kann, mich innerlich gelöst habe“, versichert Wepper nun in seinem Buch. Auch mit ihr bekam er eine Tochter, bald nach der Geburt trennte sich das Paar aber 2012. Wepper kehrte zu seiner Gattin zurück, bis diese 2019 überraschend starb.
Krebserkrankung
Danach war Kellermann wieder an seiner Seite. Gekrönt wurde die Liebe vor einiger Zeit durch ihre heimliche Hochzeit in Tegernsee. Ein Glück, das überschattet war, denn Wepper kämpfte mit einer Krebserkrankung. Angst vor dem Lebensende hatte Wepper nicht. „Dass ich irgendwann sterben werde, habe ich akzeptiert. Aber das Wie bereitet mir Sorgen. Niemand wünscht sich ein qualvolles Ende.“ Sollte es bei ihm soweit sein, hat er vorgesorgt, nicht nur mit einem Testament. „Beerdigt werden möchte ich in meinem schwarzen Kimono, den ich zum Meditieren trage“, schreibt er in der Autobiografie. Dazu ein buddhistisches Armband mit hölzernen Perlen. „Beides Symbole des Loslassens.“ Auch seine letzte Ruhestätte steht fest: das Familiengrab in München.
Kommentare