Sam Shepard mit 73 Jahren gestorben

Der Drehbuchautor, Dramatiker und Filmschauspieler starb in Kentucky.

Sam Shepard, 1943 in Fort Sheridan (Illinois) geboren, war Drehbuchautor und Dramatiker. Hierzulande bekannt wurde er in den frühen 1990er-Jahren – als Hauptdarsteller in der Verfilmung des Max-Frisch-Romans "Homo Faber" von Volker Schlöndorff: Kein anderer ging cooler mit der Notlandung in der Wüste um als sein Walter Faber. Und das blieb Sam Shepard, der am 30. Juli in seinem Haus in Kentucky starb, in erster Linie: ein einsamer Cowboy.

Shepard wuchs auf einer Ranch in Kalifornien auf. Nach einem kurzen Studium der Landwirtschaft ging er Anfang der 1960er-Jahre nach New York. Dort kam er in Kontakt mit dem Theater und begann mit dem Schreiben erster Stücke, die zunächst in kleinen Theatern abseits des Broadway inszeniert wurden. Ende der 1960er-Jahre verfasste er mit Michelangelo Antonioni das Drehbuch für dessen Film "Zabriskie Point" – mit der Musik von Pink Floyd.

Die Musikszene zog Shepard an. Er spielte Schlagzeug bei der Rockband Holy Modal Rounders und schloss sich der Flower-Power-Bewegung an. 1969 heiratete er das erste Mal, 1970 wurde er Vater. Neben seiner Ehe lebte er mit Patti Smith zusammen. Anfang der 1970er ging Shepard nach London. Dort schrieb er zahlreiche Stücke, die zu Underground-Erfolgen wurden. Zu seinen Freunden zählten die Bandmitglieder von The Who und The Rolling Stones. Bei einem Projekt von Mick Jagger spielte er Schlagzeug.

Mitte der 1970er-Jahre, wieder zurück in den USA, arbeitete Shepard mit Bob Dylan zusammen, er ging mit dessen "Rolling Thunder Revue" auf Tournee und spielte seine ersten Filmrollen.

Bei den Dreharbeiten zu dem Film "Frances" lernte er 1982 Jessica Lange kennen; sie waren bis 2010 ein Paar. 1987 hatte er eine der Hauptrollen in Woody Allens "September". Zweimal arbeitete er als Drehbuchautor mit Wim Wenders zusammen, bei "Paris, Texas" (1984, mit Harry Dean Stanton und Nastassja Kinski) sowie bei "Don’t Come Knocking" (2005). Mitunter führte Shepard auch Regie, etwa 1994 bei "Schweigende Zunge" mit River Phoenix. Für seine Rolle in "Der Stoff aus dem die Helden sind" wurde er 1983 für einen Oscar nominiert. In der ersten Staffel der Netflix-Serie "Bloodline" 2015 spielte Shepard den Patriarchen einer Familie, die ein Hotel in Florida betreibt.

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