Riesenjubel für die Wiener Philharmoniker

epa03330950 Indian conductor Zubin Mehta gestures upon his arrival to Santander, northern Spain, 31 July 2012, for the opening concert of the 61st edition of the Santander International Festival with the Israel National Philarmonic Orchestra. EPA/ALBERTO AJA
Die Wiener Philharmoniker unter Zubin Mehta ließen bei den Salzburger Festspielen Mahlers 5. Symphonie erklingen.

Spätestens seit Luchino Viscontis Film „Der Tod in Venedig“ erlangte das Adagietto große Popularität, das eigentlich als sanfte Liebeserklärung Gustav Mahlers an seine Frau Alma gedacht war. Die Wiener Philharmoniker unter Zubin Mehta ließen es bei den Salzburger Festspielen (Wiederholung am Sonntag um 11 Uhr) mit meditativ verträumter Innigkeit und unendlich fein modellierten Tönen erklingen. Mehta ließ sich Zeit und kostete die Phrasen und die zarten Nuancen voll aus.

Aber auch sonst wurde die 5. Symphonie unter der souveränen Stabführung des Stardirigenten im Großen Festspielhaus zum Ereignis: Mit flirrenden, farbigen Streichern, ausgewogenem Holz und präzisem und punktgenauem Blech. Mit exzellenten Solisten in allen Instrumentengruppen wurden die vielen Nuancen des interpretatorisch enorm anspruchsvollen Stückes mit nie nachlassender Spannung und konturenscharfen, strahlenden Steigerungen herausgearbeitet.

Zuvor gab es ein Wiedersehen mit Pinchas Zukerman. Der Weltklassegeiger spielte Mozarts Violinkonzert Nr. 3 in G-Dur KV 216 mit makelloser Sauberkeit, perfekter Technik und der für das Werk erforderlichen Klarheit insbesondere bei dem zu Herzen gehenden sehnsuchtsvollen Adagio. Gerade hier entlockte er seiner edlen Geige Töne von zarter und subtiler Innigkeit.

Voll Annmut, teils vor Humor sprühend erklangen das Wechselspiel zwischen Solisten und Orchester im Allegro und Rondeau: Beinahe genauso zu erlauschen wie es tituliert wird, als Höhepunkt glänzender aber auch anspruchvollster Mozartscher Violinkunst. Ein vollendeter Genuss, Riesenjubel.

KURIER-Wertung: ***** von *****

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