Rush Hour und viel Poesie beim Festival ImPulsTanz
Kritiken zu „Sideways Rain“, „Piano Works Debussy“ (Von Silvia Kargl).
22.07.21, 15:19
ImPulsTanz ist künstlerisch diesen Sommer weiter erfolgreich unterwegs, wie die jüngsten Aufführungen überzeugend bewiesen.
Im Rahmen eines „Swiss Focus“ in Kooperation mit der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia sind bis 12. August unter anderem 14 Aufführungen zu sehen, die Einblicke in das Tanzschaffen in der Schweiz geben.
Im Akademietheater gastierte mit Guilherme Botelhos „Sideways Rain“ für die Genfer Kompanie Alias ein Stück mit fünfzehn Tänzerinnen und Tänzern, das unterschiedliche Formen der Fortbewegung frei nach deren evolutionärer Entwicklung durchleuchtet.
Purzelbaumketten
In einem einstündigen Loop einer horizontal ausgerichteten Choreografie in atemberaubender Geschwindigkeit zählt es zu den Klassikern der Tanzmoderne. Verkörpert das Ensemble Getriebene oder lassen es die Menschen zu, sich einfach treiben zu lassen? Der Tanz zieht zugleich das Publikum zu Musik von Murcof mit in einen Sog von Schritten und Sprüngen bis zu schier unfassbar schnellen Purzelbaumketten.
Die Choreografie bildet einen niemals unterbrochenen Bewegungsfluss, der durch Umdrehungen auch Rückblicke integriert.
Ganz anders fällt das kammermusikalische Duo der belgischen Performerin Lisbeth Gruwez und Claire Chevallier am Klavier im MuTh aus.
Stimmungen
In „Piano Works Debussy“ setzt Gruwetz in einem intimeren Rahmen auf poetische Stimmungen und auf Tanz, der auch in den stillen Zwischenräumen seine Wirkung zu entfalten vermag. Dabei schimmert die Ballettausbildung der Tänzerin durch, die im Zusammenspiel mit der Pianistin in einer stimmigen Interpretation von Kompositionen Claude Debussys beeindruckt.
Silvia Kargl
Tipp: In Kooperation mit dem Festival ImPulsTanz präsentiert der KURIER am Samstag im Volkstheater das Stück „Umwelt von Maguy Marin. Um 19 Uhr gibt es ein Gespräch mit der Starchoreografin, um 21 Uhr ist Vorstellungsbeginn.
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