Neue KHM-Schau: Rubens trifft auf Dämon und Hasenpfote

Neue KHM-Schau: Rubens trifft auf Dämon und Hasenpfote
Die Schau „Höhere Mächte“ im Kunsthistorischen Museum versammelt Zeugnisse magischer, religiöser und politischer Macht quer durch alle Weltgegenden.

Wenn sich zwischen einer magisch durchwirkten Gesellschaft, die an die lenkende Kraft von Geistern und Göttern glaubt, und einer streng rationalen, säkularisierten Lebensform ein Spektrum an Möglichkeiten auftut – wo stehen wir dann heute? Oder gibt es gar kein „wir“, und die Menschheit verteilt sich in Gruppen, die füreinander nur Unverständnis übrig haben, an den beiden Polen?

Es ist ein hoch aktuelles Thema, um das das Kunsthistorische Museum (KHM) seine neue Schau „Höhere Mächte“ gebaut hat. Die Coronakrise ließ neben einem erstarkten Vertrauen in die Wissenschaft auch irrationale Tendenzen und verloren geglaubte Rituale wieder aufleben – so wurden Votivgaben an der Pestsäule am Wiener Graben deponiert, wie die KHM-Kuratorin Gerlinde Gruber erzählt.

Vor die Anforderung gestellt, Programm aus den museumseigenen Sammlungen zu generieren, blickten die Rubens-Spezialistin Gruber, Claudia Augustat (Weltmuseum) und Rudi Risatti (Theatermuseum) mit weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in die Bestände aller KHM-Sammlungen. Diese legen schließlich Zeugnis davon ab, wie nicht nur in Europa, sondern auch in Afrika, Ozeanien oder Asien immer wieder „höhere Mächte“ angerufen, gebannt oder dienstbar gemacht wurden – und immer noch werden.

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