Roswitha Haftmann-Preis 2015 geht an Lawrence Weiner

Roswitha Haftmann-Preis 2015 geht an Lawrence Weiner
Amerikanischer Konzeptkünstler erhält höchstdotierte Auszeichnung Europas für bildende Kunst.

Der mit 150.000 Franken (124.688,28 Euro) dotierte Roswitha Haftmann-Preis 2015 geht dieses Jahr an den 72-jährigen Künstler Lawrence Weiner aus den Vereinigten Staaten. Die Preisverleihung findet am 21. Mai 2015 im Kunsthaus Zürich statt, wie die Roswitha Haftmann-Stiftung am Mittwoch verlauten ließ.

Roswitha Haftmann-Preis 2015 geht an Lawrence Weiner
epa01500152 Visitors look at works of conceptual American artist Lawrence Weiner at the arts collection of North Rhine Westphalia K21 in Duesseldorf, Germany, 25 September 2008. The retrospective of the 1942-born artist is entitled 'AS FAR AS THE EYE CAN SEE' and will be running from 27 September until 11 January 2009. Duesseldorf is the only European stopover of the Weiner exhibition. Portraits, typographic texts and artists' books will be shown. EPA/FEDERICO GAMBARINI
In der zweiten Hälfte der 1960er-Jahre widmete sich Weiner der Konzeptkunst, bei der Sprache als Trägermedium der Idee eine herausragende Rolle spielt, heißt es in der Mitteilung. Er setze Sprache nicht zur Reflexion über Kunst ein, sondern als Kunst selbst, die im Betrachter Empfindungen und Vorstellungen auslöse. Seine Arbeiten wurden in verschiedensten Techniken wie Druckgrafik, Malerei oder Videoarbeiten und Filmen ausgeführt und nicht zwingend durch Weiner selbst. Damit habe der Künstler sowohl einen neuen Werktypus als auch einen neuen Rezipienten geschaffen.

Smashed to pieces...

Roswitha Haftmann-Preis 2015 geht an Lawrence Weiner
APAHDS16 - 23062005 - WIEN - OESTERREICH: ZU APA 358 KI - Das Werk des Konzeptkuenstlers Lawrence Weiner am Flakturm im Wiener Esterhazypark wurde restauriert. Die Arbeit "Smashed to pieces (In the still of the night)" ist 1991 im Rahmen der Wiener Festwochen entstanden. APA-FOTO: GERALD MACKINGER
Lawrence Weiner wurde 1942 in New York geboren. Er zählt neben Sol Le Witt, Dennis Oppenheim und Joseph Kosuth zu den Hauptvertretern der Konzeptkunst, die Mitte der 1960er-Jahre als Fortsetzung der Minimal Art entstanden ist. Im Rahmen der Wiener Festwochen bemalte Weiner 1991 den Flakturm im Esterhazypark in Wien-Mariahilf. Nach frühen Stipendien wie dem National Endowment for the Arts Fellowship (1976/1983) und dem Guggenheim Fellowship (1994) erhielt der Konzeptkünstler 1995 den Wolfgang-Hahn-Preis und 1999 das Skowhegan Medal for Conceptual Art.

Der Roswitha Haftmann-Preis ist Europas höchstdotierte Auszeichnung für bildende Kunst und geht auf die Initiative der Schweizer Galeristin Roswitha Haftmann (1924-1998) zurück und wird durch eine gleichnamige Stiftung vergeben. Der Preis wird bereits zum 15. Mal verliehen und ist für lebende Künstlerinnen und Künstler vorgesehen, deren Werke "von überragender Bedeutung" sind, 2002 ging er an die österreichische Malerin Maria Lassnig.

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