Ropac: Internet "kein Ersatz" für Galerien
Mit viel Pomp und beeindruckenden Zahlen wurde vergangene Woche ein neuer Player am Kunstmarkt präsentiert, der wegen seiner Marktmacht für Aufsehen sorgt: Der Onlinewarenhändler Amazon verkauft nun auch Kunst.
„Amazon Art“ heißt das Angebot, 40.000 Werke von über 4500 Künstlern aus 150 vorwiegend nordamerikanischen Galerien werden auf der Webseite zum Verkauf angeboten. Für die notwendige mediale Aufmerksamkeit zum Start sorgen dabei einige hochpreisige Werke: So wird etwa ein Monet um 2,5 Millionen Dollar angeboten, ein Druck von Andy Warhol um 1,1 Millionen. Der einstige Online-Buchhändler Amazon bringt viel finanzielle Macht mit und will nun mit seinem einfachen Kaufprozess und ohne Einstiegsschwellen am lukrativen Kunstmarkt mitmischen.
Bescheiden
Der international hochrenommierte Salzburger Galerist Thaddaeus Ropac jedenfalls sieht keine direkte Konkurrenz zu den Galerien. „Alle Versuche, Kunst über das Internet zu verkaufen, hatten bisher eher bescheidene Erfolge“, sagte Ropac auf KURIER-Anfrage.
„Wir schätzen das Internet als Informationsplattform sehr und nutzen es auch als solche. Ich sehe aber nicht, dass in unmittelbarer Zukunft das physische Erlebnis einer Ausstellung und das persönliche Gespräch für Sammler virtuell ersetzt werden kann.“
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