"Rocky" als schlagkräftiges Musical

"Rocky" als schlagkräftiges Musical
Sylvester Stallone präsentierte gemeinsam mit den Klitschko-Brüdern das Musicalprojekt, das im November 2012 in Hamburg Weltpremiere feiern soll.

Knallharte Boxer und eine romantische Liebesgeschichte: Was Mitte der 1970er Jahre auf der Leinwand zum Welterfolg wurde, soll nun auf der Bühne überzeugen; das Musical zum Oscar-prämierten Film " Rocky" feiert im November 2012 in Hamburg Weltpremiere. "Ich wollte immer ein Musical machen, aber ich habe nicht gedacht, dass es noch mal klappen würde", sagte US-Schauspieler Sylvester Stallone am Sonntag in Hamburg. Gemeinsam mit den Produzenten der Stage Entertainment sowie Wladimir und Vitali Klitschko als Co-Produzenten stellte der 65 Jahre alte Actionheld das Projekt vor.

"Die Story ist einfach unglaublich theatralisch: Es ist die Liebesgeschichte eines Mannes, der versucht, es nach oben zu schaffen", sagte Stage-Geschäftsführer Johannes Mock-O'Hara. Trotz aller Euphorie, am Anfang gab es auch Zweifel: "Darf Rocky singen und wenn ja, wie?", habe man sich gefragt, erzählte Mock-O'Hara. Bei Rockys großer Liebe Adrian sei das leichter vorstellbar gewesen.

Film-Momente

Der Durchbruch kam 1976 über Nacht: Von der eher schleppenden Schauspielkarriere gefrustet, schrieb Stallone das Drehbuch zu "Rocky". Nachdem er keinen passenden Hauptdarsteller fand, spielte er die Rolle des fiktiven Amateurboxers und Schuldeneintreibers Rocky Balboa kurzerhand selbst. Es folgten zehn Oscar-Nominierungen und drei Trophäen: Für Regie, Schnitt und als bester Film.

Mehrere Jahrzehnte und weitere fünf "Rocky"-Filme später gibt es in Hamburg ein Wiedersehen mit Rocky Balboa, Adrian, ihrem Bruder Paulie, Boxtrainer Mickey und Apollo Creed. Auch die legendären Filmszenen werden auf der Bühne dargestellt: "Der Zuschauer wird Momente sehen, die er aus dem Film kennt", sagte Mack-O'Hara. "Nach so vielen Jahren ist es schwer, emotional zu werden - aber das hat mich berührt", sagte Stallone über die ersten Proben zum Musical. Selbst auf der Bühne stehen wird der 65-Jährige nicht: "Das erspare ich Ihnen", scherzte Stallone. Allerdings werde er den Darstellern Tipps geben und sie begleiten.

Klitschkos als Ko-Produzenten

Als Ko-Produzenten sind neben Stallone auch die Boxweltmeister Vitali und Wladimir Klitschko an der Produktion beteiligt. "Wir verstehen was von Musical, aber nichts vom Boxen", erklärte Mock-O'Hara. Die beiden Brüder sollen ihre Boxerfahrung in das Projekt einbringen: "Die Rocky-Filme haben wir schon als kleine Jungen gesehen. Sylvester Stallone war der Grund, dass wir uns überhaupt für das Boxen begeistert haben", erzählte Wladimir Klitschko. Gemeinsam mit dem Fight-Choreographen Steven Hoggett sollen sie für spannende und authentische Boxszenen garantieren.

"Rocky" ist die erste Weltpremiere eines internationalen Musicals seit über 100 Jahren in Hamburg, sagte Johannes Mock-O'Hara. Dass das Musical nicht am Broadway Premiere feiert, stört Stallone nicht: "Die Geschichte passt nach Hamburg. Hamburg ist eine 'Rocky'-Stadt", sagte der Schauspieler und Autor. Fertiggestellt wird das Projekt, für das ein Budget von 15 Millionen Dollar zur Verfügung steht, allerdings in New York - zunächst auf Englisch. Erst danach wird es in Deutsche übersetzt. Auch das Casting für die deutschsprachigen Aufführungen steht noch aus. Nach der Premiere in Hamburg soll das neue Musical weltweit gezeigt werden.

Rocky Balboa wird zwischen Bars und Boxclubs im TUI Operettenhaus auf der Reeperbahn einziehen. Dort wird bisher "Sister Act" nach Whoopi Goldberg gezeigt, kurz vor dem zweiten Geburtstag ist dann bereits wieder Schluss für das Stück - es soll an einem anderen deutsche Stage Theater gezeigt werden, teilte das Unternehmen mit.

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