Rocken gegen Rechts im Gasometer mit Jennifer Rostock

Weist bezeichnete Trump als „hässlichen, gelben Sack“
In Wien lieferten Jennifer Rostock eine politische Show.

Weil die Arena zu klein war, wurde das Konzert ins Gasometer verlegt – und auch das war ausverkauft. Kein Wunder also, dass sich Jennifer Rostock bei ihrem bislang größten Gig in Österreich von ihrer besten Seite zeigten. Aufgeführt wurde ein Lehrstück in Sachen "Rock gegen Rechts": Sängerin Jennifer Weist positionierte sich klar gegen "braune Scheiße" und für Individualität – frau dürfe anziehen, was sie möchte, egal ob Bikini, Wollpulli oder Kopftuch. Da passte es auch, dass Weist die Regenbogenfahne schwang und auf die Spendenbox für Geflüchtete beim Verkaufsstand hinwies.

Die Band verdrehte dem Publikum buchstäblich den Kopf, denn auch eine Mini-Bühne im hinteren Bereich der Halle wurde bespielt: Da wirkt der Akustik-Teil intim. Weists Liebeserklärung "Ich will euch alle bumsen!" wurde erwidert, das begeisterte Publikum sang jede Zeile mit. Dazu bieten sich die eingängigen Pop-Melodien auch an.

Im Auftritt orientieren sich Jennifer Rostock aber an der Rock-Ästhetik: Die Band trinkt auf der Bühne gemeinsam Schnaps, Weist spuckt in ihren Becher, der dann von einem weiblichen Fan geleert wird. Bei "Ein Schmerz und eine Kehle" wurde sogar gepogt, und auch das "Feuer" vom ersten Album entzündete Jubel.

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