Endlose Ovationen für die Königin des Belcanto

Kritik: Edita Gruberova ist wieder in Donizettis "Roberto Devereux" zu erleben.

Eine in jeder Hinsicht unvergessliche Vorstellung ging in der Wiener Staatsoper über die Bühne: " Roberto Devereux", ein in unserer Zeit generell selten gespieltes dramatisches Spätwerk von Gaetano Donizetti – im Haus am Ring war es erst die 33. Aufführung seit der Premiere im Oktober 2000.

Unvergesslich war der Abend vor allem wegen der großartigen Besetzung, allen voran Edita Gruberova, die mit ihrem wunderbaren musikalischen Ausdruck und der schier unglaublichen Stimmtechnik beim Publikum nicht enden wollende Begeisterungsstürme auslöste. "Die Gruberova" erwies sich wieder einmal als ideale Königin Elisabetta I., deren Arien voll von stimmtechnisch mörderischen Koloraturen sind. Ihre Koloraturen sind auch das einzig wirklich Bewegte in dieser Produktion.

Der Duca di Nottingham war mit Paolo Rumetz (Einspringer für Marco Caria) ebenfalls ausgezeichnet besetzt. Es war sein überzeugendes Rollendebüt an der Staatsoper. Weitere Rollendebütanten begeisterten ebenso: Celso Albelo alsDevereux und Monika Bohinec als Sara. Jinxu Xiahou und Mihail Dogotari trugen ebenso zur Qualität der Vorstellung bei wie der unmissverständlich dirigierende Andriy Yurkevych, der sehr auf die Sänger einging.

Endlose Ovationen für alle, die lautesten für Gruberova. Nicht versäumen: "Roberto Devereux" steht noch am 13. und 17. 10. auf dem Spielplan.

KURIER-Wertung:

Kommentare