A gangster is born: Hype um indonesischen Teenie-Rapper

A gangster is born: Hype um indonesischen Teenie-Rapper
Rich Chigga ist 17, wohnt in Jakarta und begeistert bekannte US-Rapper.

Seine Freunde hat er übers Internet kennengelernt, Englisch wird ihm von seinen Eltern beigebracht, die Brian Imanuel zu Hause unterrichten.

Die Rap-Karriere des gerade einmal 17-jährigen Indonesiers aus Jakarta (Java) ist nicht die eines drogendealenden Gangsterkids, das sich auf der Straße durchschlägt.

A gangster is born: Hype um indonesischen Teenie-Rapper

Keine Rap-Szene in Jakarta

Die Hip-Hop-Szene in der Megacity mit 80 Prozent muslimischen Einwohnern sei sehr klein, er wisse also noch nicht, ob er die Jugend mit seiner Musik aufmischen könne, erklärt Brian im aktuellen Interview mit dem Guardian.

Der Schüler aus der unteren Mittelschicht nennt sich Rich Chigga, gilt als erster Ganster-Rapper Indonesiens und ist hierzulande quasi die Antwort auf den Wiener Jung-Rapper Yung Hurn - auch wenn Chigga im Gegensatz zu den Austro-Barden wie Hurn, Money Boy oder Hustensaft Jüngling schon jetzt globale Aufmerksamkeit genießt.

Sein Song "Dat $tick" wurde mehr als 26 Millionen Mal auf YouTube aufgerufen.

Lob von US-Rappern

Schon mit 12 Jahren versuchte er sich mit Witzen auf Twitter. Amerikanische Comedy-Stars seien damals seine Vorbilder gewesen.

Der Teenie-Rapper, der seine Kunstfigur Rich Chiggas nicht ganz ernst nimmt, wird von seinen berühmten US-Kollegen wie Ghosttface Killah (Ex Wu-Tang-Clan Mitglied), Tory Lanez, Jazz Cartier, 21 Savage oder Cam'ron jedenfall schon groß gefeiert (siehe Video unten).

Remix für US-Markt

Killah hat bereits gemeinsame Sache mit Rich Chigga gemacht und einen Remix seines Hits vorgelegt. Chiggas Kumpels au dem Original-Video sind hier nicht mehr zu sehen, dafür mischt nun auch Rapper Pouya mit.

Probleme auf Java

Für seine ungewöhnliche Erziehung für einen Buben aus ärmlichen Verhältnissen ist Brian einen Eltern heute dankbar:

"Als mir meine Eltern sagten, sie wollen mich daheim unterrichten war ich am Boden zerstört, weil ich meine Freunde vermisst habe. Aber jetzt verstehe ich, dass ich das faulste Kind gewesen wäre, wenn ich keinen Hausunterricht bekommen hätte. Und ich hätte dort nicht mal Englisch gelernt. Ich habe im Endeffekt gar nichts versäumt, auch nicht auf sozialer Ebene. Man glaubt gar nicht, wieviele Freunde man übers Internet findet."

Auch wenn er sich gerne als Gangster verkauft - mit einem humoristischen Unterton, den die Indonesier laut Chigga nicht verstehen - will der Teenager nicht über Drogen rappen. In dieser Hinsicht seien nur wenige seiner Landsleute richtig aufgeklärt und auch was Thema Sexualität angehe, hätte man hier großen Informationsbedarf:

"Viele hier haben keine Ahnung, dass Kondome überhaupt existieren. Du siehst Leute mit drei Kindern, die sie nicht finanziell unterstützen können. (...) Hört auf, so viele Menschen zu machen", so der Rapper über die Probleme in seiner Heimat.

Sein Lieblingsplatz in der Großstadt Jakarta? "Die Shoppingcenter. (...) Wenn du sie betrittst, riechst du die Ignoranz der reichen, internationalen Schulkids da drinnen förmlich. Diesen Vibe bekommst du nur dort. Ich liebe das."

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