Rauriser Literaturpreis an Maja Haderlap

Rauriser Literaturpreis an Maja Haderlap
Bei den 42. Rauriser Literaturtagen wurde Maja Haderlap für ihr Romandebüt "Engel des Vergessens" mit dem Großen Preis ausgezeichnet.

Die Trägerin des Rauriser Literaturpreises 2012 heißt Maja Haderlap. Die Lyrikerin erhält den mit 8.000 Euro dotierten Preis für ihr Romandebüt "Engel des Vergessens". Für diese generationenübergreifende Familien-Geschichte aus dem Slowenisch-Kärntner Grenzgebiet wurde Haderlap im Vorjahr bereits mit dem Bachmannpreis ausgezeichnet. Der mit 4.000 Euro dotierte Rauriser Förderpreis geht an die in Salzburg lebende Autorin Elke Laznia für den Text "Blinde Fenster". Die 42. Rauriser Literaturtage finden heuer von 21. bis 25. März statt und stehen und dem Motto "Die Erfindung der Wahrheit".

Die Juroren Sigrid Löffler, Angelika Overath und Arno Russegger begründeten ihre Entscheidung für die 50-jährige Kärntner Slowenin mit der "besonderen Innigkeit der Menschendarstellung". Dieses Buch habe in seiner poetischen Kraft das Selbstbewusstsein einer Gesellschaft verändert, so die Jury.

Die besten "Erfinder der Wahrheit"

Zu den Rauriser Literaturtagen, die heuer zum letzten Mal von Langzeit-Intendantin Brita Steinwendtner geleitet werden, kommen von 21. bis 25. März 17 der besten "Erfinder der Wahrheit". Den Anfang am Donnerstag, dem 22. März, macht Karl-Markus Gauss, der aus seinem noch unveröffentlichten Buch "Ruhm am Nachmittag" lesen wird. Es folgen der Schweizer Peter Stamm, Rauriser Literaturpreisträger 1999, und die Südtiroler Bäuerin Roberta Dapunt, die auf ladinisch schreibt und als eine der authentischsten Gegenwarts-Lyrikerinnen Italiens gilt.

Bachmann- und Rauris-Preisträgerin Sibylle Lewitscharoff eröffnet am Freitag, dem 23. März, gefolgt von Patrick Roth, ebenfalls Preisträger dieses Literaturfestivals im Salzburger Pinzgau. Den Abschlus dieses "Lese-Tages" macht Nora Gomringer mit ihrer außergewöhnlichen Literatur-Performance an der Grenze zum Poetry Slam.

Der Samstag, 24. März, beginnt mit dem chinesischen Autor Wang Jiaxin und Wolfgang Kubin, Autor und Literaturvermittler zwischen deutscher und chinesischer Sprache. Im Zentrum dann freilich Christoph Ransmayr, der aus seinem erst im Oktober erscheinenden "Atlas eines ängstlichen Mannes" lesen wird. "Niemand erzählt so handgreiflich und zugleich so kunstvoll philosophisch wie Ransmayr", sagte Noch-Intendantin Steinwendtner bei der Präsentation des Rauris-Programms 2012, das von Stör-Lesungen, Konzerten, Gesprächen über Kindheit, Büchermärkten, literarischen Skitouren und Schulveranstaltungen, Bauernmärkten und Filmvorführungen ergänzt wird.

Mehr zum Thema

  • Hauptartikel

  • Hintergrund

Kommentare