Produktionsbüro von Drake soll Hellers Park neu auflegen
Demnach wird "Luna Luna" in großem Stil neu aufgelegt und als Mega-Wanderzirkus, coproduziert vom Event-Riesen Live Nation, um die Welt touren. Als Produktionsbüro fungiert die Firma "DreamCrew", die 2017 vom Rap-Superstar Drake und seinem Manager Adel Nur gegründet wurde. Sie produzierte auch TV-Serien und Filme, darunter "The Carter Effect" für Netflix.
Eingefädelt hat den Deal laut New York Times Hellers Sohn Ferdinand, der unter dem Namen "Left Boy" auch als Rapper aktiv ist und in den USA lebt. Der Basquiat-Experte Dieter Buchhart soll Heller "ermutigt" haben, Wege zur Revitalisierung des Themenparks zu finden. Buchhart hatte auch jenes Interview geführt, in dem Heller erzählte, wie Basquiat den besagten Rahmen in seinem Atelier angefertigt hatte, und auf Basis dieser Angaben einen Essay für eine Publikation der Kunsthändler Wienerroither und Kohlbacher verfasst. Er beteuert, dass Heller ihn in diesem Gespräch angelogen habe.
André Heller hatte den Vergnügungspark 1990 verkauft
Heller hatte den Park 1990 an die US-amerikanische Birch Foundation verkauft, nachdem Pläne für eine permanente Aufstellung in Wien gescheitert waren. Doch auch in den USA wurde eine Aufstellung u. a. wegen urheberrechtlicher Bedenken nicht realisiert, und die Attraktionen verschwanden in einem Depot.
Laut Falter war Buchhart Mitgesellschafter einer Firma namens Lunatopia und damit Hellers Geschäftspartner beim Revitalisierungsprojekt. Der Kurator gab gegenüber der Zeitung aber an, seine "kuratorische Tätigkeit" im Frühjahr 2022 beendet zu haben.
Neue und alte Attraktionen von "Luna Luna"
Dafür ist nun laut New York Times eine ganze kuratorische Mannschaft mit an Bord - darunter Helen Molesworth, ehemalige Direktorin des Museum of Contemporary Art Los Angeles (MOCA), und die Performance-Expertin Kathy Noble, ehemals an der Tate Modern tätig. Das Team soll dafür sorgen, dass zusätzlich zu den restaurierten Original-Attraktionen des Jahres 1987 - neben einem Riesenrad von Basquiat wurde ein Labyrinth von Roy Lichtenstein und ein Karussell von Keith Haring gestaltet - neue hinzukommen.
Der Luna-Park bietet damit dem wachsenden Trend sogenannter "immersiver" Kunst-Shows Paroli, die insbesondere in den USA und Fernost klassischen Museumsausstellungen Konkurrenz machen.Nur einer wird bei der Realisierung des Projekts nicht mehr operativ dabei sein: André Heller. Infolge der Fälschungsvorwürfe, die derzeit von der Staatsanwaltschaft geprüft werden, hat er seine Beteiligung zurückgelegt. Nun sei es an anderen, seine Vision zu realisieren, gab er zu Protokoll.
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