Hellers "Basquiat"-Rahmen: Disput trifft die Kunstbranche an empfindlicher Stelle

Hellers "Basquiat"-Rahmen: Disput trifft die Kunstbranche an empfindlicher Stelle
Die Kunst ist frei, doch der Markt braucht strenge Regeln und Prozesse. Galerist Wienerroither: "Wir sind hinters Licht geführt worden“.

„Ich möchte den Fall selbst nicht kommentieren“, sagt die Zeitgenossen-Expertin des Wiener Dorotheums. „Die Albertina gibt in dieser Sache keinen Kommentar ab“, heißt es aus dem Museum, das gerade eine höchst erfolgreiche Schau des Künstlers Jean-Michel Basquiat abhält. Dort hängt auch das (unangezweifelt authentische) Bild, das einst André Heller gehörte – allerdings ohne jenen Rahmen, den dieser unter Verwendung von Basquiat-Originalzeichnungen selbst anfertigte: So gestand er es jedenfalls dem Falter, er nannte es einen „kindischen Streich“.

Dass die Kunstwelt sich angesichts der Affäre in ein Schneckenhaus zurückzieht, ist eine durchaus natürliche Reaktion: Bei Basquiat, dessen Marktpreise bereits jene seines Ex-Mentors Andy Warhol überholt haben, kann eine öffentliche Äußerung über Echtheit oder Falschheit Werte schaffen oder auch zerstören. Kunstsammler haben in der Vergangenheit bereits öfter Nachlassverwalter geklagt, wenn ein vermeintlich echtes Werk nicht als solches anerkannt wurde.

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