"Plötzlich Papa": ... Vater sein dagegen sehr
So leicht wirft ihn nichts aus den Flip-Flops: Samuel (Omar Sy) lebt ein angenehmes Leben an der französischen Südküste, wo er als Motorbootfahrer eines Hotels arbeitet. Er genießt das Single-Dasein und geht allem, was ihn verpflichten oder anstrengen könnte, aus dem Weg. Außer einer sexy Damenbegleitung – und das auch nur, wenn damit keinerlei Balz-Bemühen verbunden ist. Alles ist gut – bis eines Tages seine Ex-Freundin Kristin vor der Tür steht. Minuten später ist sie wieder verschwunden. Was bleibt? Ein Baby, das Samuel als gemeinsame Tochter Gloria vorgestellt wurde.
Hoffnungslos überfordert mit dem Baby versucht er – ohne Erfolg –, seine Ex ausfindig zu machen. Acht Jahre später lebt Samuel mit dem heranwachsenden Töchterchen in London und die beiden sind inzwischen unzertrennlich. Das eingeschworene Vater-Tochter-Gespann droht zu zerbrechen, als Kristin plötzlich wieder auftaucht und ihre Ansprüche als Mutter geltend macht.
Das Thema des Films ist alles andere als neu und nimmt den Verlauf ähnlicher Geschichten über Männer mit Bindungsangst, die plötzlich die Verantwortung für ein Kind übernehmen müssen. Aber die entwaffnende Treu- und Gutherzigkeit, mit der Omar Sy den Vater wider Willen verkörpert, nimmt allen möglichen Klischees die Spitze. "Plötzlich Papa" ist dann am besten, wenn man Vater und Tochter beim immer vertrauter werdenden Miteinander beobachten kann. Omar Sy, der schon in "Ziemlich beste Freunde" (2011) unkonventionell für gute Kino-Laune sorgte, und Gloria Colston geben ein wundervolles Vater-Tochter-Gespann ab, deren fast permanente Fröhlichkeit höchstwahrscheinlich auch für das Publikum ansteckend wirken wird.
Plötzlich Papa. F 2015. 118 Min. Von Hugo Gelin. Mit Omar Sy, Clemence Poesy, Gloria Colston
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