Pinakothek erhält wichtige Klimt-Zeichnung

Klimt, Zeichnung zu "Bildnis Margarethe Stonborough-Wittgenstein", 1904/'05
Ein US-Mäzen schenkte dem Museum eine Studie zum "Bildnis Margaret Stonborough-Wittgenstein".

Die Münchner Pinakothek der Moderne freut sich über eine wichtige Schenkung: Der US-amerikanische Mäzen John Goelet vermachte der in dem Museum beheimateten Staatlichen Graphischen Sammlung München eine Zeichnung von Gustav Klimt, die als vorbereitende Studie für das Gemälde "Bildnis Margarethe Stonborough-Wittgenstein" (1905) entstand. Dieses Gemälde - ein Hauptwerk Klimts - befindet sich seit 1960 im Besitz der Neuen Pinakothek.

Pinakothek erhält wichtige Klimt-Zeichnung
Klimt, Zeichnung zu Bildnis Margarete Stonborough-Wittgenstein
Provenienz:
Este Gallery, New York, 1961
Privatsammlung, New York (erworben von oben genannter Galerie), bis 2013
Ausstellungen:
Klimt, Schiele, Dolbin, Este Gallery, New York City, 1. bis 28. Februar 1961, no. 3;
Leihgabe an das Museum of Fine Arts, Boston, Massachussetts, 5. April bis 4.
Dezember 1961
Vergleichsliteratur:
Alice Strobl, Gustav Klimt, Die Zeichnungen, 4 Bände, Salzburg 1980-1989, Bd. II,
S. 34-41., Bd. IV, S. 143
Margarethe Stonborough-Wittgenstein war die Tochter des Industriellen Karl Wittgenstein, einem bedeutenden Förderer der Wiener Secession, der auch den Bau des berühmten Ausstellungsgebäudes am Karlsplatz großzügig förderte. Der Philosoph Ludwig Wittgenstein und der Pianist Paul Wittgenstein waren ihre Brüder.

Als Gustav Klimt sie im Auftrag des Vaters porträtierte, war Margarethe 23 Jahre alt. Wie die Albertina-Expertin Marian Bisanz-Prakken im Katalog zur Ausstellung "Gustav Klimt - Die Zeichnungen" (2012) schrieb, fand das Gemälde allerdings weder bei der Porträtierten noch bei der Familie Gefallen.

Klimts Experimente

Bisanz-Prakken war es auch, die die bisher unveröffentlichte Münchner Studie für echt befand und in ihren Werkkattalog der Klimt-Zeichungen aufnahm. Im Oeuvre Klimts, so Bisanz-Prakken, markieren die Vorbereitungsblätter zum Bild der Margarethe Stonborough-Wittgenstein einen Übergang: Der Künstler experimentierte mit einer neuen, aus Japan importierten Papiersorte und mit roten und grünen Stiften - letztere verwendete er auch im Fall des Münchner Blattes.

Das Museum bezeichnet die Schenkung des amerikanischen Stifters als eine "glückliche Fügung für die Münchner Sammlungen". Umgesetzt werden konnte der Transfer mit Hilfe des "American Patrons of the Pinakothek Trust": Viele Kulturinstitutionen betreiben heute solche "Tochtergesellschaften" in den USA, die es Mäzenen erlauben, bei Schenkungen und Spenden auch Steuervorteile geltend zu machen.

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