Türkische Flöte für lässigen Dance-Sound

Roberts, Weber & Fraser (v. li.): am 4. 12. live im Rhiz in Wien.
Brad Weber, der Drummer von Caribou, veröffentlicht die Debüt-CD von Pick A Piper.

Tanzmusik mit akustischen Instrumenten zu spielen, war die ursprüngliche Intention, als Brad Weber die Band Pick A Piper gründete. Das war schon 2008. Dass das Trio sein erstes Album erst jetzt veröffentlicht hat, liegt einerseits daran, dass Weber seither ständig mit seiner Brotjob-Band Caribou auf Tour war. Andererseits aber auch an der kurzen Aufmerksamkeitsspanne des Kanadiers.

„Beeinflusst von der Band 3 Hürel und ihrem Turkish Psych, einem faszinierenden Mix aus amerikanischen Psychedelic-Sounds und östlicher Musiktradition, haben wir mit viel Schlagzeug und akustischen Gitarren begonnen“, erklärt Weber im Gespräch mit dem KURIER. „Mit diesem Sound haben wir eine EP veröffentlicht, waren mit sieben Schlagzeugern auf Tour. Weil es bei mir aber nie lange dauert, bis mir etwas langweilig wird, habe ich danach Wege gesucht, den Sound zu erweitern.“

Trickreich

Das macht Weber auf dem selbstbetitelten Debüt jetzt doch mit der anfangs verpönten Elektronik. Aber bei ihm ist nicht alles ein Synthesizer, was danach klingt. Er übt sich gern im Tricksen mit akustischen Sounds und kuriosen Instrumenten: „Weil ich es liebe, wenn die Quelle eines Klanges nicht mehr erkennbar ist, habe ich mit meiner türkischen Flöte jede Note in den Computer gespielt“, erklärt er. „Dann habe ich diese Töne im Computer durch den Pitch Shifter geschickt. Jetzt klingen sie wie ein Synthie, sind es aber nicht. Ähnliches habe ich mit der Sansula, einer Art kongolesischer Kalimba, gemacht.“

All diese schrägen Sounds verwendet Weber auf „Pick A Piper“ mit viel Gespür dafür, aus den rhythmischen Strukturen Melodien zu entwickeln, die er mit psychedelischen Vokal-Einschüben weiterspinnt.

Anfang Dezember werden Weber, Angus Fraser und Dan Roberts die neuen Songs in Wien live vorstellen. „Wir werden jede Menge Knöpfe drehen und Tasten drücken“, sagt er. „Aber jeder von uns hat ein Schlagzeug und die Rhythmen sind fast alle live gespielt. Also unbedingt die Tanzschuhe mitbringen.“

Kommentare